Avraham Toledo, neuer Botschafter

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Die endgültige Entscheidung war schon vorige Woche gefallen, wurde aber nicht an die große Glocke gehängt: Avraham Toledo ist von der Ernennungskommission des israelischen Außenministeriums zum nächsten Botschafter in Wien auserkoren worden.

Die österreichischen Behörden sind nur deswegen noch nicht offiziell verständigt worden, weil der israelische Ministerrat noch seinen Segen geben muss; das ist eine reine Formsache, die am nächsten oder übernächsten Sonntag erledigt werden könnte.

Im Februar 2000 hatte Israel seinen Botschafter wegen des Antritts der schwarz-blauen Regierung aus Österreich abgezogen. Im Jahr darauf wurde Toledo als Leiter der Botschaft nach Wien geschickt, aber nur im Rang eines Geschäftsträgers. Hinter den Kulissen hat sich Toledo seither beharrlich für die Normalisierung der Beziehungen eingesetzt, die aber erst im letzten Sommer im Rahmen eines Blitzbesuchs von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner in Jerusalem verkündet wurde.

Immer wieder wurden die Israelis dann gefragt, wann endlich ein Botschafter entsandt würde, zuletzt Außenminister Silvan Shalom bei seinem Wien-Besuch im vergangenen November.

Dass der Botschafterposten insgesamt fast ein halbes Jahr lang nach der Verkündigung der Normalisierung vakant blieb, lag an der innerisraelischen Unschlüssigkeit. Manche hielten den in Bulgarien geborenen 63-jährigen Berufsdiplomaten Toledo, der schon Botschafter in Uruguay und Vizegeneraldirektor des Außenamts war, nicht für den geeigneten Mann. (DER STANDARD, Printausgabe, 17.12.2003)