München/Berlin - Die Ullstein Buchverlage kehren nach Berlin zurück. Alle sechs Verlage werden ihren Sitz Ende April 2004 von München in die deutsche Hauptstadt verlegen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Ullstein Verlag, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, kehre damit an den Ort seiner Gründung und Identität zurück. Vor sechs Jahren erst waren die Verlage von Berlin nach München umgezogen.

Die vom schwedischen Medienkonzern Bonnier gekaufte Verlagsgruppe umfasst die Buchverlage Ullstein, Econ, List, Claassen, Propyläen und Marion von Schröder. Von dem Umzug sind den Angaben zufolge rund 120 Mitarbeiter betroffen. Auch Verleger Viktor Niemann, Chef von Bonnier Deutschland, wird nach Berlin umziehen. Es sei die Philosophie von Bonnier, die Verlage dort anzusiedeln, wo sie ihre Seele hätten, sagte ein Verlagssprecher. Erklärtes Ziel sei es, an die Berliner Tradition anzuknüpfen.

"Jeder Verlag hat eine Seele und ein Umfeld"

Der frühere Umzug aus Berlin nach München sei ein Fehler gewesen, räumte Verleger Niemann im Gespräch mit dem Branchenmagazin "Buchmarkt" ein: "Man kann auch nicht den Kudamm nach München verlagern. Jeder Verlag hat eine Seele und ein Umfeld, in dem er verankert ist. (...) Ullstein ist ein Hauptstadt-Verlag und muss dorthin zurück."

Ursprünglich hatte Random House (Bertelsmann) die Verlagsgruppe Ullstein Heyne List gekauft. Nach Bedenken des Bundeskartellamtes hatte Random House nur den Heyne Verlag behalten. Die Verlage um Econ, Ullstein und List wurden an Bonnier verkauft. (APA/dpa)