Montevideo - Die Präsidenten der Mercosur-Staaten sind am Dienstag zu einem Gipfeltreffen in Uruguays Hauptstadt Montevideo zusammengekommen. An dem Gipfel nahmen auch der Handelskommissar der Europäischen Union (EU), Pascal Lamy, sowie die Präsidenten Chiles und Boliviens, Ricardo Lagos und Carlos Mesa, teil. Die EU will die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit dem gemeinsamen Markt des Südens Mercosur beschleunigen und möglichst bis Herbst 2004 unter Dach und Fach bringen.

Über den vom Mercosur geforderten Abbau der europäischen Agrarsubventionen werde die EU jedoch nur im Rahmen des Welthandelsorganisation WTO verhandeln, stellte Lamy am Montag in Montevideo klar. Europa sei zu keinem einseitigen Verzicht auf solche Hilfe bereit, solange andere Länder wie die USA sich nicht ähnlich verhielten.

Umfassenderes Abkommen

Die europäischen Bemühungen um ein Freihandelsabkommen mit dem Mercosur zielten auf ein umfassenderes Abkommen als die von den USA angestrebte Amerikanische Freihandelszone. Das US-Angebot befasse sich nur mit Handelsfragen und das europäische Projekt umfasse auch politische Fragen sowie Projekte der Zusammenarbeit und sei deshalb "attraktiver". Es sei aber falsch, von einem "Schönheitswettbewerb" zwischen der EU und den USA in Südamerika zu sprechen.

Peru als assoziiertes Land anerkannt

Die Präsidenten der Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay haben am Dienstag Peru als assoziiertes Land des Gemeinsamen Markt des Südens anerkannt. Peru ist nach Chile und Bolivien damit das dritte Lande, das diesen Status erhält und an den politischen Beratungen des Mercosur teilnehmen und über den Abbau von Handelsbeschränkungen verhandeln kann.

Brasiliens Präsident Luis Inazio Lula Da Silva bekräftigte bei dem Gipfel in Uruguays Hauptstadt Montevideo den Willen seines Landes, den Mercosur weiter auszubauen und zu stärken sowie die regionale Integration mit den Nachbarstaaten voranzutreiben.

Beim 25. Treffen dieser Art des 1991 gegründeten Mercosur wurde zudem eine grundsätzliche Einigung über ein Freihandelsabkommen mit der Andengemeinschaft CAN erzielt. Der CAN gehören Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela an. (APA/dpa)