Rechtzeitig zum Skisaisonbeginn wurde am Dienstag die zweite Röhre des Ambergtunnels eröffnet; ab Mittwoch kann der drei Kilometer lange und 48,7 Millionen Euro teure Autobahnabschnitt befahren werden. Mit dem Ausbau sollen Staus vor den Tunnelportalen der Vergangenheit angehören.

Landeshauptmann Herbert Sausgruber (VP) erwartet sich durch die getrennte Führung des Verkehrs eine "nachhaltige Erhöhung der Verkehrssicherheit". Durch die neue Oströhre ist der Gegenverkehrsbereich Ambergtunnel Vergangenheit. Zumindest für kurze Zeit. Denn ab April 2004 wird die alte Weströhre generalsaniert - bis Dezember.

Gestiegenes Verkehrsaufkommen

Befürworter des Ausbaues begründen die zweite Tunnelröhre mit dem gestiegenen Verkehrsaufkommen. Die durchschnittliche Verkehrsbelastung wuchs seit 1985 von 10.000 auf 23.000 Fahrzeuge pro Tag, davon 2400 Lkw. Die versprochene Verkehrsentlastung der umfahrenen Stadt Feldkirch habe aber nie stattgefunden, kritisiert die Transitinitiative "Transform".

Die Transitgegner erwarten durch die zweite Röhre weiteren Verkehrszuwachs. Sprecher Andreas Postner beruft sich auf Studien der ETH Zürich und der TU Wien: "Es werden zusätzliche Gesamtverkehrswachstumsraten von bis zu 3,5 Prozent jährlich prognostiziert, die ohne Ausbau unterblieben wären." In fünf Jahren sei mit zusätzlichen Verkehrsmengen von ca. 4000 Fahrten zu rechnen. (jub/DER STANDARD; Printausgabe, 17.12.2003)