New York - Kurz vor der Eröffnung der Anklage wegen Kindesmissbrauchs gegen Michael Jackson (45) halten etwas mehr als die Hälfte der US-Amerikaner den Popstar für schuldig. Allerdings sind das deutlich weniger als noch vor einer Woche, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Gallup-Instituts hervorgeht.

Demnach glauben derzeit 54 Prozent der Befragten, dass Jackson "wahrscheinlich" oder "definitiv" schuldig ist Zwischen 5. und 7. Dezember hatten das noch 62 Prozent angegeben. 31 Prozent halten ihn derzeit für sicher schuldlos.

Klageschrift soll vor dem Wochenende eingebracht werden

Die schriftliche Anklage gegen Jackson soll noch am heutigen Donnerstag vorgelegt werden. Die Klageschrift werde am frühen Nachmittag gegen 13.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MEZ) in Santa Maria im US-Bundesstaat Kalifornien eingereicht, teilte der Bezirksstaatsanwalt von Santa Barbara, Tom Sneddon, am Mittwoch (Ortszeit) mit. Laut US-Medienberichten stützt sie sich auf die Aussage eines heute 14-jährigen Buben. Am 9. Jänner soll Jackson sich dann erstmals vor einem Richter zu der Anklage äußern und erklären, ob er sich schuldig oder nicht schuldig bekennt.

Die für Jackson vergleichsweise besseren Umfragewerte führte Gallup auf Angaben der Kinderfürsorge von Kalifornien zurück, wonach bei einer Befragung des angeblichen Opfers im Februar kein Missbrauch festgestellt worden war. Zudem war die Glaubwürdigkeit des Buben und seiner Familie infrage gestellt worden. (dpa, DER STANDARD Printausgabe 18.12.2003)