Beim geplanten Verkauf des größten Mobilfunkanbieters Bulgariens, Mobiltel, erwartet BAWAG-Generaldirektor Johann Zwettler einen mehrheitlichen beziehungsweise Total-Rückzug der bisherigen Eigentümer. Er gehe davon aus, dass der Verkauf der Mobiltel im ersten Quartal oder im ersten Halbjahr 2004 statt findet. Und "ich gehe davon aus, dass das zwischen 51 und 100 Prozent über die Bühne geht", sagte Zwettler am Mittwoch am Rande der Jahresendpressekonferenz seiner Bank in Wien vor Journalisten wörtlich.

Details nannte Zwettler nicht. Die Mobiltel-Aktionäre haben mit dem Verkaufsprocedere eine Investmentbank beauftragt. Die BAWAG ist einer der kleineren Aktionäre des lukrativen bulgarischen Betreibers, ihren über Holdingkonstruktionen gehaltenen Anteil bezifferte die Bank öffentlich nicht.

Die Gruppe der Mobiltel-Eigentümer besteht im Wesentlichen aus der MTH von Josef Taus, Herbert Cordt & Partner, der BAWAG/P.S.K.-Gruppe und einer Privatstiftung des Geschäftsmanns Martin Schlaff, die die Mobiltel seinerzeit für 820 Mio. Euro übernommen hatten.

Wie berichtet hatte einer der Interessenten an dem bulgarischen Mobilfunkmarktführer, die österreichische Telekom Austria (TA), die Gespräche über einen Einstieg bei der Mobiltel im Spätherbst abgebrochen, weil die Mobilteil-Eigentümer nach TA-Informationen angeblich nur eine Minderheitsbeteiligung verkaufen wollten. TA-Boss Heinz Sundt hatte wiederholt betont, er wolle - wenn überhaupt - "zumindest 51 Prozent an Mobiltel" erwerben.

Für Zwettler ist eher nicht davon auszugehen, dass ein Käufer nur mit 26 Prozent einsteigt. Er verwies jedoch darauf, dass die Hauptansprechpartner die beauftragte Investmentbank sowie im Mobitel-Eigentümerkreis die Herren Cordt, Schlaff und Taus seien.

Nach Analystenschätzungen soll die bulgarische Mobiltel als Ganzes mit 1,3 bis gar 1,5 Mrd. Euro bewertet worden sein. (APA)