Tschad
Flüchtlingsdrama in Zentralafrika
Ärzte ohne Grenzen: Zehntausende sind vor dem Bürgerkrieg im Sudan in den Tschad geflohen
Nairobi - Im zentralafrikanischen Staat Tschad spielt
sich nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) ein
bisher weitgehend unbeachtetes Flüchtlingsdrama ab. Die Organisation
appellierte an die Vereinten Nationen, sich um die
Flüchtlinge aus dem Westen des Sudan zu kümmern. Etwa 26.000 Menschen
seien allein im Dezember wegen des eskalierenden Bürgerkriegs in der
sudanesischen Darfur-Region in den Tschad geflohen, hieß es in einer
in Nairobi veröffentlichten Stellungnahme. "Sie leben dort unter widrigen Umständen. Es gibt keine geeigneten
Unterkünfte und nicht genügend Lebensmittel und Trinkwasser", sagte
MSF-Mitarbeiterin Sonia Peyrassol. Viele Flüchtlinge hätten tagelange
Fußmärsche hinter sich, vor allem Kinder seien in schlechtem Zustand.
Zahlreichen Frauen seien auf der Flucht vergewaltigt worden. (APA/dpa, 15.12.2003)