London - In Großbritannien hat sich möglicherweise
erstmals ein Mensch durch eine Bluttransfusion mit der neuen Variante
der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) angesteckt. Der britische
Gesundheitsminister John Reid hielt dies am Mittwoch für beunruhigend
genug, um das Unterhaus darüber persönlich zu informieren.
Ein Patient, der bei einer Operation Blut von einem Spender
bekommen hatte, bei dem später vCJD festgestellt worden sei, sei
kürzlich an der Krankheit gestorben. Als der Spender sein Blut 1996
abgegeben habe, sei noch nicht bekannt gewesen, dass er an der
tödlichen Hirnkrankheit litt.
Auch Fleischverzehr weiterhin möglicher Grund
Reid sagte, es gebe keinen Beweis dafür, dass sich der Patient die
menschliche Form des Rinderwahnsinns BSE wirklich über das Blut und
nicht etwa durch den Verzehr von BSE-infiziertem Fleisch zugezogen
habe. "Die Möglichkeit, dass dies mit der Transfusion zusammenhängt,
kann aber nicht ausgeschlossen werden."
Der Fall wäre nach Reids Angaben weltweit der erste, bei dem vCJD
durch eine Bluttransfusion übertragen worden wäre. Auch heute gebe es
noch keinen Bluttest für vCJD oder BSE, erläuterte Reid den
Abgeordneten. Nach heutigem Stand hätten in Großbritannien 15
Menschen Blut von Spendern bekommen, bei denen später vCJD
festgestellt worden sei. Sie seien inzwischen informiert worden.(APA)