Eigentlich sollte um 10.35 Uhr, auf die Minute genau 100 Jahre nach dem historischen Flug, eine dem winzigen Flieger der Brüder nachgebaute Maschine starten. Der zweite Versuch am Nachmittag gelang fast. Die Nachbildung war ganz kurz knapp über dem Boden zu sehen, bevor sie wieder auf den Boden gedrückt wurde.
Schlechtes Wetter
Bush erinnerte daran, dass die Wetterverhältnisse auch am 17. Dezember 1903 nicht ideal waren. Trotzdem hätten sich Orville und Wilbur Wright nicht von ihren Plänen abbringen lassen. "In Zukunft wird die Flugkunst in Richtungen voranschreiten, die sich heute keiner von uns vorstellen kann. Aber immer werden wir dessen gedenken, was an einem kalten Morgen in den Dünen von North Carolina erreicht wurde", sagte Bush.
Bereits in der Früh hatten sich Pioniere der Luft- und Raumfahrt in den Dünen bei Kitty Hawk versammelt, um der historischen Leistung der Brüder zu gedenken. Unter den Besuchern waren Neil Armstrong und Buzz Aldrin, die als erste Menschen den Mond betraten, John Glenn, der als erster Amerikaner die Erde umrundete, und Chuck Yeager, der als erster die Schallmauer durchbrach.
Nur zwölf Sekunden
"Was immer wir auch tun konnten, wir taten es, weil wir auf den Schultern anderer standen", erklärte Glenn vor tausenden Schaulustigen am Denkmal der Gebrüder Wright. Bush erinnerte daran, dass der erste Flug der Brüder nur zwölf Sekunden dauerte und schon nach 36 Metern zu Ende war. "Trotzdem spürte jeder, der dabei war, dass eine wichtige Linie überschritten worden war", sagte der US-Präsident.
Pioniere versammelt
Die Feiern zur Erinnerung an den ersten Motorflug sollen insgesamt sechs Tage dauern. Eine eigens für diesen Festtag gegründete Kommission hatte dazu eine Liste mit den hundert größten Luftfahrtpionieren der Welt erstellt. Darauf stehen auch der Franzose Louis Bleriot, der als erster den Ärmelkanal überquerte, der britische Flugzeugkonstrukteur Geoffrey de Havilland und der deutsche Kampfpilot Baron Manfred von Richthofen, genannt der Rote Baron.