Washington - Die gefährliche Lungenkrankheit Sars kann offenbar nur dann in Flugzeugen übertragen werden, wenn sich beim Träger des Virus die Krankheitssymptome bereits entwickelt haben. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention im thailändischen Nonthaburi.

Die Wissenschafter hatten die Passagiere und Crews dreier Flugzeuge befragt, in denen Sars-Infizierte gereist waren. Die Untersuchung sollte am Donnerstag in der US-Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" veröffentlicht werden.

Unterschiedliche Ansteckungsquoten

Die Studie ergab, dass in zwei Flugzeugen, in denen Sars-Infizierte mit Symptomen mitgereist waren, das Virus übertragen wurde. In dem dritten Flugzeug mit einem Sars-infizierten Passagier ohne Symptome wurde dagegen niemand angesteckt.

Die Ansteckungsquote in den ersten beiden Fliegern war allerdings sehr unterschiedlich: Im ersten Flugzeug wurde das Virus von einer einzigen Passagierin auf 22 Mitreisende übertragen. Im zweiten Flieger reisten zwar vier Sars-Infizierte mit Symptomen mit, doch wurde nur ein weiterer Passagier infiziert.

Leicht unter Kontrolle

Die Forscher Donald Low und Allison McGeer aus dem kanadischen Toronto unterstreichen in einem Kommentar zu der Studie die Bedeutung der Früherkennung von Sars. Die Epidemie lasse sich leicht unter Kontrolle bringen, wenn das Auftreten der Krankheit rasch festgestellt werde.

Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (Sars) war Ende 2002 erstmals in Südostasien gemeldet worden, breitete sich von Südchina aus und gelangte durch Flugreisen auch nach Kanada. An diesem Mittwoch war erstmals seit fünf Monaten in Taiwan wieder ein Fall der Lungenkrankheit aufgetreten. Der Fall weckte Sorgen, dass es zu einem Neuausbruch der Epidemie kommen könnte. (APA/AFP)