Bild nicht mehr verfügbar.

Sanader gab Mittwoch erste Ministerposten bekannt.

Foto: APA/EPA/Antonio Bat
Zagreb - Der Regierungsmannschaft des designierten kroatischen Ministerpräsidenten Ivo Sanader wird mit Andrija Hebrang auch zumindest ein Vertreter des "radikalen" Flügels der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) angehören. Wie Sanader heute, Mittwoch, gegenüber dem kroatischen Fernsehen sagte, wird Hebrang das Gesundheitsressort übernehmen. Die Bestellung des früheren Verteidigungsministers galt als unsicher, weil Vertreter der Internationalen Gemeinschaft ihre Ablehnung signalisiert hatten.

Wie Hebrang gilt aber auch der HDZ-Fraktionsvorsitzende Vladimir Seks als "Hardliner". Er soll das Amt des Parlamentspräsidenten übernehmen. Die Nachrichtenagentur Hina berichtete weiters, dass Sanader die stellvertretende HDZ-Vorsitzende Jadranka Kosor zur Vize-Regierungschefin und Ministerin für Familie, Generationssolidarität und Kriegsveteranen-Fragen berief.

Schweigen über die Frage wieviel Minister der Koalitionspartner stellen wird

Der Bürgermeister von Zadar, Bozidar Kalmeta, wird zum Minister für Transport, Maritime Angelegenheiten und Entwicklung bestellt. Der Bürgermeister von Velika Gorica, Ivan Suker, übernimmt demnach das Amt des Finanzministers. Über die weiteren Ressorts hüllte sich Sanader in Schweigen. Ebenso über die Frage, inwieweit die Koalitionspartner HSLS/DC (Sozialliberale/Demokratisches Zentrum) mit Ministern vertreten sein werden.

Bei einem Gespräch bereiteten Sanader und der bisherige Ministerpräsident und Parteivorsitzende der Sozialdemokraten (SDP), Ivica Racan, am Mittwoch die Übergabe der Amtsgeschäfte vor. Beide Politiker drückten ihre Hoffnung aus, dass Kroatien bald der Status eines EU-Beitrittskandidaten erteilt werde.

Racan rechnete mit positiver Bewertung des EU-Beitrittsgesuchs

Racan erklärte, er rechne damit, dass die EU-Kommission das kroatische Beitrittsgesuch positiv bewerten werde. "Die kommende Regierung hat sich dafür einen Kredit verdient." Einigkeit herrschte darüber, dass in entscheidenden Fragen für Kroatiens Zukunft auch die SDP, die Volkspartei (HNS) und die HSS (Bauernpartei) Kooperationsbereitschaft zeigen sollten. Prinzipiell werde man aber Opposition sein, sagte Racan, "wie es vorher die HDZ war." (APA)