Irak
Saddam Hussein von der Liste der Nachkommen Mohammeds gestrichen
Machthaber soll Zugehörigkeit zur Deszendenz des Propheten usurpiert haben
Bagdad - Der irakische Ex-Präsident Saddam Hussein ist
von der Liste der Nachfahren des Propheten Mohammed offiziell
gestrichen worden. Einen entsprechenden Beschluss fasste die
zuständige genealogische Gesellschaft "Ashraf" am gestrigen Mittwoch
in Bagdad. Der gestürzte Diktator, der sich gegenwärtig in
US-Gefangenschaft befindet, habe die Zugehörigkeit zur Deszendenz des
islamischen Religionsgründers und den damit verbundenen Ehrentitel
"Sayyed" durch Stammbaumfälschung "usurpiert", erklärte der
Vorsitzende der Institution, Scherif Najeh Mohammed Hassan al Faham
al Aaraji. "Saddam hat die Genealogen gezwungen, seine Stammtafel zu fälschen
und seine angebliche Abstammung vom Propheten zu bestätigen", sagte
der Scherif. Nur wenige vertrauenswürdige Genealogen hätten sich
diesen Machenschaften verweigert. "Ashraf" wurde bereits im Jahr 830
unter der Herrschaft der Abbasiden gegründet; ihre Autorität wird
sowohl von der sunnitischen als auch der schiitischen Geistlichkeit
anerkannt. Mehrere arabische Dynastien, in erster Linie die
Haschemiten (die noch heute in Jordanien regieren und bis 1958 auf
dem irakischen Königsthron saßen), leiten ihre Abstammung vom
Propheten über dessen Tochter Fatima ab.(APA)