München - Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Dezember erneut gestiegen. Dabei beurteilten die Firmen vor allem ihre Geschäftsaussichten besser als im Vormonat, während sich die Einschätzung der Geschäftslage nur leicht verbesserte.

Der Ifo-Index für Westdeutschland habe auf 96,8 von 95,7 Punkten im November zugelegt, teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Donnerstag mit. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 96,5 Punkte gerechnet. Der Teilindex für die Lagebeurteilung legte auf 83,3 von 83,2 Punkten zu. Der Teilindex der Erwartungen stieg auf 111,0 von 108,7 Punkten im November.

"Erholungsprozess gewinnt Kraft"

Die erneute Besserung des Geschäftsklimas signalisiert nach Worten von Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn, "dass der konjunkturelle Erholungsprozess in Gang gekommen ist und an Kraft gewinnt". Bis auf den Einzelhandel habe sich überall die Lage verbessert. Bemerkenswert sei, dass nun auch das Bauhauptgewerbe anziehe. "Auch die bisher zurückhängenden Sektoren werden nun sukzessive vom Aufschwung erfasst", erklärte Sinn. In Ostdeutschland verschlechterte sich das Geschäftsklima dagegen auf 104,6 von 105,2 Punkten im Vormonat.

Da auch andere Indikatoren wie der Reuters-Einkaufsmanagerindex zuletzt eine Verbesserung der Konjunktur in Deutschland signalisiert haben, gehen Volkswirte davon aus, dass die Wirtschaft nun langsam in Fahrt kommt. Im Sommer hatte Deutschland mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vom zweiten auf das dritte Quartal um 0,2 Prozent die leichte Rezession des ersten Halbjahres überwunden. Unter dem Strich wird aber bestenfalls eine Stagnation der Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr übrig bleiben. Für 2004 halten Ökonomen wie auch die Bundesregierung ein Wirtschaftswachstum von 1,5 bis 2,0 Prozent für möglich. (APA/Reuters)