Der Industrielle Hannes Androsch hat laut einem Zeitungsbericht seinen bisherigen Anteil von rund 4 Prozent am börsenotierten Wiener Online-Wettanbieter betandwin mehr als verdoppelt. Wie das "WirtschaftsBlatt" berichtet, habe Androsch der Finanzmarktaufsicht (FMA) gestern bekannt gegeben, dass er die Meldeschwelle von 5 Prozent überschritten hat. "Die Androsch Privatstiftung hält jetzt zwischen 8 und 9 Prozent", zitiert die Zeitung den Vorstandschef der Androsch Privatstiftung, Georg Riedl.

Apetit auf noch mehr

Die Sparkasse Oberösterreich hatte Anfang Dezember Optionen im Gegenwert von 9,07 Prozent am Grundkapital von betandwin erworben (Ende der Laufzeit: 15. September 2004). Davon seien an Androsch nun 500.000 Stück weiter verkauft worden. Dem Bericht zufolge hat der Industrielle, der über seine Stiftung auch am Leiterplattenhersteller AT&S und am Kunststoffverarbeiter HTP beteiligt ist, bei betandwin Appetit auf noch mehr.

"Das war einmal ein erster Schritt, aber es muss nicht der letzte gewesen sein", sagte Riedl dem "WirtschaftsBlatt". "Wir halten betandwin für sehr professionell gemanagt und denken, dass das Unternehmen ausreichend Potenzial für Wertsteigerung hat." Übernahmegerüchte sollen hingegen nicht schuld an den Kaufgelüsten sein. "Für Übernahmen ist es noch zu früh", glaubt Riedl. Getrieben durch Übernahmefantasien hat die betandwin-Aktie heuer mehr als 350 Prozent zugelegt.

Zweiter Großaktionär

Androsch, der auch im Aufsichtsrat von betandwin sitzt, nähere sich mit seinem Zukauf langsam der Position des zweiten betandwin-Großaktionärs, GEP-Chef Michael Tojner, an, schreibt das "WirtschaftsBlatt" weiter. Tojner besitzt gemeinsam mit den Firmengründern noch rund 30 Prozent am Unternehmen. Erst kürzlich hatte er in einem Interview mit dem "WirtschaftsBlatt" die Befürchtung geäußert, die Machtverhältnisse bei betandwin könnten sich verschieben.(APA)