Innsbruck - Der Mord an einem Innsbrucker Pensionisten vom vergangenen Sonntag scheint fast geklärt zu sein.

Als mutmaßliche Täterin gilt eine 41-jährige Prostituierte, teilte die Kriminalpolizei am Donnerstag mit. Die Frau hatte die Tat am Mittwoch gestanden. Der 63-jährige Witwer war am Montag in seiner Wohnung erstochen aufgefunden worden. Auch in einem anderen Innsbrucker Mordfall könnte die Prostituierte verwickelt sein.

Putzdienste

Die Frau war bereits einen Tag nach dem Mord, Montagnacht, in ihrer Wohnung festgenommen worden, erklärte der Leiter des Referates für Gewaltdelikte bei der Bundespolizeidirektion Innsbruck, Walter Pupp. Das genaue Motiv sei derzeit allerdings noch unklar. Die Frau kannte ihr späteres Opfer laut Pupp schon seit einigen Jahren. Sie verrichtete in der Wohnung des ehemaligen ÖBB-Bediensteten auch Reinigungsarbeiten.

Selbstmordversuch

Die Prostituierte, die seit 15 Jahren in Tirol lebt, gab bei den Befragungen an, dass sie sich vor der Bluttat mit einem Elektrokabel umbringen wollte. Der Versuch sei jedoch misslungen. Als Grund für den Selbstmordversuch nannte sie finanzielle Schwierigkeiten. Zum Zeitpunkt des Mordes hatte sich die Frau nach Angaben des Kriminalbeamten möglicherweise in einem psychischen Ausnahmezustand befunden.

Münzsammlung

Die zunächst verschwunden geglaubte Münzsammlung des Witwers hat mit dem Mordfall nichts zu tun. Die Münzen hatte der Witwer bereits vor einiger Zeit verschenkt, berichtete Pupp.

Verdacht

Eine weitere Bluttat in Innsbruck könnte ebenfalls in Zusammenhang mit der Prostituierten stehen, hieß es. Die Einvernahme habe ergeben, dass die die Frau eine im Oktober ermordete Lehrerin gekannt hatte. Die 62-Jährige war in ihrer Wohnung erdrosselt aufgefunden worden.

Rätsel um Motiv

Der Witwer war am vergangenen Sonntag getötet worden. Die Leiche wurde Montagabend von einer Nachbarin auf dem Bett liegend entdeckt. Sie wies mehrere Stichwunden im Hals- und Brustbereich auf. Das Mordmotiv ist bislang unklar.(APA)