Klagenfurt - Die Wiederwahl Jörg Haiders (F) zum Kärntner Landeshauptmann scheint derzeit so gut wie ausgeschlossen zu sein. Sowohl SPÖ als auch ÖVP versicherten Donnerstagabend, eine neuerliche Wahl auf jeden Fall verhindern zu wollen. Die Parteichefs Peter Ambrozy und Georg Wurmitzer schlossen aber nicht aus, dass ein anderer FPÖ-Kandidat Landeshauptmann werden könnte.

Ambrozy bekräftigte, dass die stärkste Partei den nächsten Kärntner Regierungschef stellen sollte. "Die Anerkennung dieses Prinzips schließt aber nicht ein, dass jede Person unsere Zustimmung erhält." Haider werde es jedenfalls nicht sein. Auch Wurmitzer sagte in Richtung Haider: "Mit dem nicht mehr, auch wenn die FPÖ wieder stärkste politische Kraft werden sollte". Wurmitzer: "Ein anderer kann kommen und dann können wir darüber reden."

Ambrozy skizzierte, wie die Wiederwahl Haiders verhindert werden könne: Entweder durch Auszug aus dem Landtagsplenum oder durch Dagegenstimmen.

Strutz: Wähler am Wort

Die FPÖ Kärnten hat die Aussagen der Spitzen von SPÖ und ÖVP, Landeshauptmann Jörg Haider (F) nicht wieder zu wählen, als "überzogen" bezeichnet. Der freiheitliche Landesparteiobmann Martin Strutz erklärte dazu, Haider werde von der Kärntner Bevölkerung gewählt und nicht von Wurmitzer oder Ambrozy.

Zuerst sei der Wähler am Wort. SPÖ und ÖVP wollten aber offenbar durch Absprachen das Wählervotum bereits drei Monate vor der Landtagswahl vorwegnehmen. Mit den heutigen Aussagen sei auch klar, dass jede Stimme für die ÖVP einen sozialistischen Landeshauptmann ermögliche.

Die FPÖ werde diesen "Pakt" in den kommenden Wochen der Kärntner Bevölkerung vor Augen führen und werde zeigen, dass ihre Stimmabgabe von SPÖ und ÖVP durch Parteitaktik nicht ernst genommen werde, meinte Strutz.

(APA)