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Impfungen gegen Hepatitis A und B werden gerade Risikopatienten empfohlen.

Foto: REUTERS/Alexandra Winkler
München - Die an sich harmlose Hepatitis-A-Infektion kann für Menschen mit Leberschäden lebensgefährlich sein. Darauf hat Hans Dieter Nothdurft vom Tropeninstitut München mit Blick auf die wachsende Zahl von Urlaubsreisen in ferne Länder hingewiesen: "Viele Urlauber unterschätzen die Gefahr einer Infektion im Urlaub", warnte der Professor. Schätzungen zufolge haben in Deutschland rund fünf Millionen Menschen chronische Leberleiden.

Als Risikofaktoren für eine Erkrankung des wichtigsten Stoffwechselorgans gelten neben Entzündungen als Folge von Virusinfektionen vor allem falsche Ernährung, Übergewicht, Diabetes, Störungen des Fettstoffwechsels und übermäßiger Alkoholkonsum. "Es gibt Schätzungen, dass bis zu fünf Prozent der Erwachsenen in den westlichen Industrienationen eine Fettleberhepatitis haben und jeder dritte Betroffene an einer Leberzirrhose erkrankt, was dann zum Leberkrebs und zum Tod führen kann", sagte Reinhart Zachoval vom Münchner Klinikum Großhadern.

Empfohlene Impfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut in Berlin empfiehlt Risikopatienten, sich gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen. "Bei Menschen mit einer vorgeschädigten Leber kann eine zusätzliche Virusinfektion schwere Folgen haben", warnte STIKO-Mitglied Wolfgang Jilg von der Universität Regensburg. Bei Menschen mit einer chronischen Lebererkrankung könne eine Ansteckung sogar tödlich enden. Im US-Staat Pennsylvania forderte jüngst ein Hepatitis-A-Ausbruch mit fast 1.000 Erkrankungsfällen mehrere Todesopfer.

Hepatitis A ist vor allem in Urlaubsländern mit niedrigem Hygienestandard weit verbreitet: Anstecken kann man sich zum Beispiel durch nicht abgekochte Speisen, unreines Trinkwasser, Nahrungsmittel wie Muscheln oder Kontakt mit einem Infizierten. In Pennsylvania waren offensichtlich infizierte Frühlingszwiebeln, die aus Mexiko importiert wurden, die Ursache der Epidemie.

Symptome

Die Symptome von Hepatitis A ähneln denen eines grippalen Infekts. Bei Kindern verläuft die Krankheit häufig unbemerkt oder sehr leicht. Erwachsene leiden im akuten Stadium besonders an andauernden Kreislaufproblemen, Schwäche, Übelkeit, Durchfall oder auch psychischen Störungen. Die Krankheit ist zu Beginn immer ansteckend und führt häufig zu monatelanger Arbeitsunfähigkeit. (APA/AP)