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Herbert Haupt glaubt an seinen Ex-Parteichef

Foto:Reuters/Bader
Wien - FPÖ-Obmann Herbert Haupt geht davon aus, dass Jörg Haider auch nach der Kärntner Landtagswahl am 7. März wieder zum Landeshauptmann gewählt. Haupt ist überzeugt davon, dass die FPÖ wieder stimmenstärkste Partei wird. Die Ankündigung von SPÖ und ÖVP, ihn nicht mehr zu wählen, hält der Sozialminister nur für ein "Ablenkungsthema", weil Haider in Kärnten einen Antrag zur Harmonisierung der Pensionsysteme eingebracht hat. Von einer Drohung der FPÖ, im Gegenzug die vermutliche ÖVP-Kandidatin Benita Ferrro-Waldner im Präsidentschaftswahlkampf nicht zu unterstützen, wollte Haupt nicht sprechen.

"Undemokratisch"

Im Gespräch mit der APA zeigte sich Haupt überzeugt davon, dass SPÖ und ÖVP trotz der jetzt gegenteiligen Ankündigungen eine Wiederwahl Haiders im Landtag nicht verhindern würden. "Ich werde mir das Theater anschauen, wenn sie Dr. Haider nicht wählen als Repräsentanten der stimmenstärksten Partei und wie sie den Kärntner Wählern erklären, dass eine demokratische Wahl des Bundeslandes Kärnten für Haider durch Nichterscheinen bei der Landtagssitzung" nicht umgesetzt wird. "Das wäre ein undemokratischer Vorgang, der höchst bedenklich wäre."

Haupt erinnerte daran, dass Haider auch zuletzt bei seiner Wahl zum Landeshauptmann im Landtag weder von SPÖ noch von ÖVP unterstützt worden sei. "An dem Zustand in Kärnten hat sich Null verändert" durch die jetzigen Ankündigungen. SPÖ und ÖVP würden nun im Wahlkampf versuchen, "ein Haltung, die sie nie gehabt haben, als neu zu verkaufen".

Kein Kommentar zu Saddam

Inhaltlich wollte der FPÖ-Obmann nicht zu den Äußerungen Haiders, der am Dienstag US-Präsident George Bush mit Saddam Hussein und Israel mit einer Diktatur verglichen hatte, Stellung nehmen.Er verwies auf die Aussagen seiner geschäftsführenden Obfrau Ursula Haubner, die mit ihm abgestimmt gewesen seien.

Das Arbeitsklima in der Koalition sieht der Sozialminister trotz dieser jüngsten Turbulenzen nicht beeinträchtigt. Auch von Drohungen der FPÖ, die vermutliche ÖVP-Kandidatin Ferrero-Waldner nicht im Präsidentschaftswahlkampf zu unterstützen, will er nichts wissen. Die Aussage von FP-Generlsekretärin Magda Bleckmann, man werde sich das Verhalten der ÖVP und Ferrro-Waldners genau anschauen, sei nicht so zu interpretieren. Als er, Haupt, vor einigen Monaten gesagt habe, die FPÖ hätte gegen die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic nur wenig Bedenken, alle anderen möglichen Kandidaten müsse man aber erst überprüfen, habe das keinen Menschen aufgeregt. Jetzt werde die gleiche Äußerung als Drohung aufgefasst. Die FPÖ werde sich jedenfalls in Ruhe die Kandidaten der anderen Parteien anschauen und dann im Jänner entscheiden, ob sie einen eigenen Kandidaten aufstelle, sagte Haupt. (APA)