Win - Das Personal in Wiens städtischen Geriatriezentren
wird ab 1. Jänner 2004 besser bezahlt. Schwestern und Pfleger, die
direkt in der Betreuung der betagten Patienten eingesetzt sind,
erhalten eine Zulage von monatlich bis zu 90,20 Euro, gab
Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann bekannt. Die Einführung der
Zulage war von der Wiener Stadtregierung nach Bekanntwerden der
Pflegemissstände in Lainz wiederholt versprochen worden.
Unterschiedliche Höhe
Das monatliche Zubrot wird je nach Beschäftigung in
unterschiedlicher Höhe ausbezahlt: Abteilungshelfer bekommen 45,10
Euro, Stationsschwestern, Ergo- und Physiotherapeuten,
Diätassistenten oder Logopäden 67,65 Euro und diplomierte Pfleger,
ständige Stationsleiter-Vertreter und Pflegehelfer 90,20 Euro.
"Nichts erhalten die oberen Hierarchien in den geriatrischen
Einrichtungen", betonte Pittermann. Weiters wird ein Topf geschaffen,
in den pro Dienstposten zehn Euro eingezahlt werden. Dieses Geld soll
einmal im Jahr leistungsbezogen an das Personal ausbezahlt werden.
Vereinbart wurde dies zwischen der Personalvertretung, dem Wiener
Krankenanstaltenverbund (KAV) und der Personalabteilung des
Magistrats. Ausständig ist noch ein Beschluss im Stadtsenat, dieser
soll im kommenden Jänner erfolgen. Das Geld wird dann rückwirkend
ausbezahlt.
Disziplinarverfahren gegen ehemaligen Pflegedirektor
Auch eine weitere Konsequenz der Pflegemissstände im
Geriatriezentrum am Wienerwald (GZW) gab Pittermann bekannt: Gegen
den ehemaligen Pflegedirektor Günther Pelikan wurde nun ein
Disziplinarverfahren eingeleitet. Die entsprechende Anzeige hat
gestern, Donnerstag, die zuständigen Magistratsabteilung 2 bei der
Disziplinarkommission der Stadt erstattet. Vor allem die FP hatte
dies wiederholt gefordert und Pelikan "völlige Unfähigkeit bei der
Personalführung" vorgeworfen. (APA)