Ab 2007 soll in Österreich mit dem Umstieg auf
digitales terrestrisches, also mit Antenne empfangbares, Fernsehen
begonnen werden. Dies geht aus dem Digitalisierungskonzept hervor,
das die Medienbehörde KommAustria nun offiziell vorgelegt hat. 2010
sollen alle analogen Anlagen abgeschaltet sein. In einer
Presseaussendung verwies die Behörde allerdings am Freitag darauf,
dass der Umstieg auf Digital-TV auch von zahlreichen äußeren Faktoren
abhänge. Fahrplan-Änderungen seien daher noch möglich.
Vorteile
Der Vorteil von terrestrischem Digital-TV liegt vor allem in einer
verbesserten Frequenznutzung. Auf einem herkömmlichen analogen
Fernseh-Kanal kann Platz für mehrere digitale Programme geschaffen
werden. Verbreitet werden die digitalen Kanäle von einem so genannten
Multiplexer. Die Zulassung für diesen Multiplexer soll dem
Vierstufenplan der KommAustria zufolge im Jahr 2005 ausgeschrieben
werden. Derzeit arbeitet man im Bundeskanzleramt an einer Novelle des
Privatfernsehgesetzes, in der die Rahmenbedingungen für das
Lizenzverfahren und die Digitalisierung präzisiert werden sollen.
Umstellung
Für die Konsumenten bedeutet der Umstieg auf digitales
terrestrisches Fernsehen oder DVB-T, wie der Kurzbegriff lautet, dass
sie einen Decoder besitzen müssen, der die digitalen Signale
entschlüsseln kann.
In den österreichischen Ballungsräumen soll bereits 2006 ein
"inselweiser" Aufbau des Digital-Netzes beginnen. 60 Prozent der
Bevölkerung sollen so ein Jahr nach der Multiplex-Lizenzierung
erreicht werden. Ab 2007 soll dann der regionsweise Umstieg starten.
Dabei ist laut Konzept an eine "Simulcast"-Phase, in der also
gleichzeitig analoge und digitale Sender betrieben werden, von sechs
bis zwölf Monaten gedacht. 2010 schließlich sollen die analogen
Sendeanlagen komplett abgeschaltet werden, was weiteres
Frequenzpotenzial eröffnen würde. In der Folge sollen daher weitere
Multiplex-Plattformen eingerichtet werden. (APA)