Derlei Vorwürfe wurden in einem Prüfbericht des Magistrats dokumentiert. Die am Donnerstag in der Personalabteilung des Magistrats eingelangte Disziplinaranzeige steht im Zusammenhang mit der leitenden Funktion Pelikans und der Verletzung seiner Aufsichtspflicht. Dies erklärte eine Sprecherin der Personalabteilung gegenüber dem STANDARD.
Pelikan ist bereits als Zeuge zum "Pflegeskandal" vor der Untersuchungskommission im Rathaus gestanden. Dabei ließ er bezüglich Amtsverständnis und Mitarbeiterführung aufhorchen. Er hatte von "destruktiven Kräften" im Geriatriezentrum gesprochen, die sein Wirken dort behindert hätten. Benennen wollte oder konnte er diese "Kräfte" nicht. Er hat in einer E-Mail an die Mitarbeiter jenen die Intelligenz abgesprochen, die seinen Weg nicht verstanden hätten. Andererseits hat die ärztliche Leiterin des Geriatriezentrums, Angelika Rosenberger-Spitzy, vor der U-Kommission Pelikan eine "gute Zusammenarbeit" attestiert.
Eine zweite Konsequenz aus dem "Pflegeskandal" ist nun eine Lohnerhöhung für das Personal. Diese steht ab Jänner jenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu, die in den Geriatriezentren direkt Dienst an den Patienten tun.
Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann (SP) hatte von vorne herein ausgeschlossen, dass leitende Ärzte und Direktoren ebenfalls mehr Geld bekommen. Rudolf Hundstorfer, Chef der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, hatte vor wenigen Wochen gegenüber dem STANDARD noch davon gesprochen, dass das leitende Personal ebenfalls mehr Geld wolle. Am Freitag wurde nun vom Gemeinderat beschlossen: Zwischen 45 und 90 Euro mehr jeden Monat gibt es für Abteilungs- und Pflegehelfer, Ergo- und Physiotherapeuten und diplomierte Pflegerinnen und Pfleger. Weiters werden pro Mitarbeiter und Jahr zehn Euro in einen Topf beiseitegelegt, die als Leistungsprämien ausbezahlt werden.