Bonn - Die Deutsche Telekom bringt den größten deutschen Onlinedienst T-Online Mitte April an die Börse. Entsprechenden Plänen habe der Aufsichtsrat bereits zugestimmt, erklärte der Konzern am Dienstag in Bonn. Einen genauen Termin nannte die Telekom zunächst ebenso wenig wie die Höhe des geplanten Anteilsverkaufes; es hieß lediglich, der Mutterkonzern werde auch nach dem Börsengang eine "deutliche Mehrheitsbeteiligung an der Gesellschaft halten". Über einen Börsengang der Telekom-Mobilfunksparte T-Mobil International habe der Konzernvorstand dagegen noch nicht endgültig entschieden, betonte die Telekom. Die Einführung von T-Online an die Börse solle aber den Startschuss für ein Börsenjahr im Zeichen des Ex-Monopolisten geben. Die britische Zeitung "Financial Times" hatte zuvor berichtet, der Börsengang von T-Online solle bis Ostern über die Bühne gehen, um nicht mit dem ab Juni erwarteten "dritten Börsengang" der Telekom zu kollidieren. Das Blatt hatte sich auf Pläne der Telekom-Spitze vom Dezember berufen. Vorgesehen ist demnach, dass sich der Bonner Konzern bis zum 20. April von zehn bis 15 Prozent am größten deutschen Online-Anbieter trennt. Das gesamte Unternehmen T-Online werde dabei mit 15 bis 17 Milliarden Mark (7,67 bis 8,69 Mrd. Euro/106 bis 120 Mrd. S) bewertet. Die T-Online International AG ist mit rund 4,2 Millionen Kunden der größte Onlinedienst in Europa. Vorläufer von T-Online ist der Bildschirmtext Btx der ehemaligen Deutschen Bundespost, der 1983 bundesweit an den Start gegangen war. Zwölf Jahre später stellte die Telekom auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin ihre Makre T-Online vor. Das Produkt fasste den klassischen Btx sowie einen neuen E-Mail-Dienst und Internetzugang zusammen. Mitte 1999 hatte Telekom-Chef Ron Sommer weitere Börsegänge von Tochtergesellschaften der Deutsche Telekom angekündigt, darunter auch von T-Online. Damit solle die Finanzierung von Übernahmen und Fusionen erleichtert werden. Mit 1. Jänner 2000 wurde T-Online in die Aktiengesellschaft T-Online International AG umfirmiert. (APA/dpa)