Moskau - Die liberalen Oppositionsparteien in Russland boykottieren die Präsidentschaftswahl am 14. März. Die gegenwärtige politische Lage in Russland erlaube keine freien und fairen Wahlen, sagte der Chef der Jabloko-Partei, Grigori Jawlinski, am Sonntag in Moskau. Unter diesen Voraussetzungen halte es seine Partei für unmöglich, mit einem eigenen Kandidaten anzutreten.

Am Samstag hatte bereits die Union der Rechten Kräfte (SPS) angekündigt, dass sie den Urnengang boykottieren werde. Die SPS begründete diesen Schritt mit der dominierenden Rolle der staatlichen Medien, die Präsident Putin einseitig unterstützten. Am Donnerstag hatte Putin seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit angekündigt.

Die liberalen Parteien Jabloko und Union der rechten Kräfte waren bei der Parlamentswahl am 7. Dezember erstmals seit dem Ende der Sowjetunion an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und konnten nur mit einigen Direktmandaten ins neu gewählte Unterhaus einziehen. Die den Kreml unterstützenden Parteien verfügen dagegen in der Duma über eine Zwei-Drittel-Mehrheit. (APA)