New York - Nach dem Verzicht Libyens auf Massenvernichtungswaffen bemüht sich Tripolis um eine Änderung der Resolution, mit der der UNO-Sicherheitsrat auf den libyschen Schritt reagieren will. In dem Entwurf der Resolution heißt es unter anderem, der Sicherheitsrat begrüße die Zusammenarbeit des Landes mit anderen, um "die verifizierte Abschaffung aller libyschen Programme für Massenvernichtungswaffen sicherzustellen".

Der syrische Botschafter Fayssal Mekdad erklärte, Libyen wolle diesen Satz streichen. Der Grund sei ihm nicht bekannt. Ein anderer Diplomat, der nicht genannt werden wollte, erklärte, der Bezug auf die Verifizierung sei das Kernstück der libyschen Ankündigung und müsse in der Resolution enthalten sein.

Verschoben

Der Sicherheitsrat verschob die Verabschiedung der Resolution wegen der libyschen Bedenken und um Mitgliedstaaten die Möglichkeit zu geben, ihre Hauptstädte zu konsultieren. Meldet bis Dienstag, 18.00 Uhr MEZ keiner der 15 Mitgliedstaaten Widerspruch gegen den Resolutionsentwurf an, wird er vom Rat veröffentlicht.

Am Freitagabend hatte der libysche Staatschef Muammar el Gaddafi den Verzicht seines Landes auf Massenvernichtungswaffen erklärt. Nach US-Angaben hat Libyen eingeräumt, es habe Uran für Atomwaffen anreichern wollen. Am Sonntag verlautete, dass Libyen das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterzeichnen wolle, das der internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) uneingeschränkte Inspektionen ohne vorherige Anmeldung erlaubt. Die IAEO kann nach eigenen Angaben bereits in der kommenden Woche mit einer umfassenden Kontrolle des libyschen Nuklearprogramms beginnen. (APA/AP)