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Kläger und US-Investor Kirk Kerkorian in Wilmington: Ein Urteil könnte es schon im Jänner geben

Foto: APA/EPA/Tom Mihalek
Wilmington - Im Prozess um die Fusion von Daimler-Benz und Chrysler hat ein US-Gericht neu aufgetauchte Dokumente als Beweismittel zugelassen. Der Prozess soll im Jänner fortgesetzt werden. Sonderrichter ("Special Master") Collins Seitz entsprach am Montag außerdem einem Antrag von DaimlerChrysler, die Dokumente, die vor allem vom ehemaligen Chrysler-Finanzchef Gary Valade stammen, öffentlich machen zu dürfen.

Der Konzern hatte erklärt, die verspätete Einreichung der 61 Seiten umfassenden Unterlagen aus der Zeit der Fusionsverhandlungen 1998 sei ein Versehen und nicht böswillig gewesen. Nach Auftauchen der Dokumente war der Prozess in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware vergangene Woche ausgesetzt worden. Die Anwälte Kerkorians hatten ebenso wie der DaimlerChrysler-Konzern erklärt, die Notizen Valades stützten ihre Position.

Streitwert über einer Milliarde Dollar

In dem Prozess geht es um mehr als eine Milliarde Dollar (804 Mio. Euro), die die Investmentfirma Tracinda des 86-jährigen US-Milliardärs Kirk Kerkorian von DaimlerChrysler fordert, weil sie sich bei der Fusion von Vorstandschef Jürgen Schrempp betrogen fühlt. Er habe die Übernahme als "Fusion unter Gleichen" deklariert, um den Chrysler-Aktionären - darunter Kerkorian - weniger zahlen zu müssen.

Kerkorian beruft sich dabei vor allem auf ein Interview mit Schrempp in der "Financial Times" im Oktober 2000, demzufolge er die heutige Struktur mit Chrysler als einer von vier Sparten von Anfang an geplant habe. Schrempp hatte ausgesagt, er sei von der Zeitung falsch interpretiert worden. Seine Aussagen hätten sich nicht auf die Umsetzung der Fusion bezogen. (APA/dpa/Reuters)