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"Wir haben nichts gehört, kein Schreien, kein Geplätscher, nichts", sagte einer der beiden Freunde über das Verschwinden des vom Krokodil Getöteten.

Foto: APA/EPA/ Karen Michelmore

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Seit 1982 haben Salzwasser-Krokodile in Australien elf Menschen getötet.

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Sydney - Grausiges Ende eines Ausflugs in den Busch im Norden Australiens: Vor den Augen seiner beiden Freunde hat ein vier Meter langes Krokodil einen 22-jährigen Australier in einem Fluss angegriffen, unter Wasser gezogen und getötet. Die 19 Jahre alten Begleiter konnten sich in letzter Minute auf einen Baum in der Flussmitte flüchten, während die Panzerechse mit der Leiche ihres Freundes im Maul auf sie zuschwamm. Von dem Krokodil ständig belauert, wurden sie erst 22 Stunden später von einem Polizeihubschrauber gerettet. "Keinen Schrei, kein Platschen"

Das Trio hatte den Angaben zufolge rund 80 Kilometer süd-westlich von Darwin am Sonntag Rast gemacht, um im Finniss-Fluss seine Geländemaschinen zu waschen. Der 22-Jährige Brett Mann war dazu ins Wasser gewatet, wo das Salzwasser-Krokodil ihn attackierte. Seine Freunde wollten ihm noch zu Hilfe eilen, retteten sich dann aber auf den Baum. "Wir haben nach Brett Ausschau gehalten, aber nichts gehört, keinen Schrei, kein Platschen", berichtete Shaun Blowers vor Reportern. "Zwei Minuten später brachte das Krokodil Brett an die Oberfläche, als wollte es ihn vorzeigen."

Die von der Freundin eines der drei jungen Männer alarmierte Polizei fand zuerst den Transporter für die Motorräder und danach die 19-Jährigen im Baum, von wo sie mit einer Seilwinde an Bord des Hubschraubers geholt wurden. Sie standen unter Schock und litten an Unterkühlungen, als sie eine Klinik gebracht wurden. Salzwasser-Krokodile gelten als besonders aggressiv

Die Suche nach der Leiche und nach dem Krokodil in dem wegen heftiger Regenfällen angeschwollenen Fluss sei bislang erfolglos geblieben, hieß es von den Behörden weiter. "Die Polizei weiß, dass dieser Fluss von Krokodilen verseucht ist", sagte ein Polizeisprecher. "Unsere Leute sind ständig auf der Hut vor ihnen."

Schätzungen zufolge leben in der Region rund 100.000 Salzwasser-Krokodile, die als besonders aggressiv gelten. In den vergangenen 20 Jahren sollen sie mehr als ein Dutzend Menschen umgebracht haben. Erst im Oktober vorigen Jahres war eine 25-Jährige Touristin aus dem bayerischen Tutzing in einem Nationalpark in Nordaustralien angefallen und getötet worden. (APA/dpa)