Freunde mussten 22 Stunden auf Baum verharren, bis das Tier vom Lärm des Rettungshubschraubers verscheucht wurde
Redaktion
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Sydney - Grausiges Ende eines Ausflugs in den Busch im
Norden Australiens: Vor den Augen seiner beiden Freunde hat ein vier
Meter langes Krokodil einen 22-jährigen Australier in einem Fluss
angegriffen, unter Wasser gezogen und getötet. Die 19 Jahre alten
Begleiter konnten sich in letzter Minute auf einen Baum in der
Flussmitte flüchten, während die Panzerechse mit der Leiche ihres
Freundes im Maul auf sie zuschwamm. Von dem Krokodil ständig
belauert, wurden sie erst 22 Stunden später von einem
Polizeihubschrauber gerettet.
"Keinen Schrei, kein Platschen"
Das Trio hatte den Angaben zufolge rund 80 Kilometer süd-westlich
von Darwin am Sonntag Rast gemacht, um im Finniss-Fluss seine
Geländemaschinen zu waschen. Der 22-Jährige Brett Mann war dazu ins
Wasser gewatet, wo das Salzwasser-Krokodil ihn attackierte. Seine
Freunde wollten ihm noch zu Hilfe eilen, retteten sich dann aber auf
den Baum. "Wir haben nach Brett Ausschau gehalten, aber nichts
gehört, keinen Schrei, kein Platschen", berichtete Shaun Blowers vor
Reportern. "Zwei Minuten später brachte das Krokodil Brett an die
Oberfläche, als wollte es ihn vorzeigen."
Die von der Freundin eines der drei jungen Männer alarmierte
Polizei fand zuerst den Transporter für die Motorräder und danach die
19-Jährigen im Baum, von wo sie mit einer Seilwinde an Bord des
Hubschraubers geholt wurden. Sie standen unter Schock und litten an
Unterkühlungen, als sie eine Klinik gebracht wurden.
Salzwasser-Krokodile gelten als besonders aggressiv
Die Suche nach der Leiche und nach dem Krokodil in dem wegen
heftiger Regenfällen angeschwollenen Fluss sei bislang erfolglos geblieben, hieß es von den Behörden weiter. "Die Polizei
weiß, dass dieser Fluss von Krokodilen verseucht ist", sagte ein Polizeisprecher. "Unsere Leute sind ständig auf der Hut vor ihnen."
Schätzungen zufolge leben in der Region rund 100.000
Salzwasser-Krokodile, die als besonders aggressiv gelten. In den vergangenen 20 Jahren sollen sie mehr als ein Dutzend Menschen umgebracht haben. Erst im Oktober vorigen Jahres war eine 25-Jährige Touristin aus dem bayerischen Tutzing in einem Nationalpark in Nordaustralien angefallen und getötet worden. (APA/dpa)
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