Bild nicht mehr verfügbar.

Der Vertrag mit Schweden für die Wartung der alten Draken lässt auf sich warten

foto: apa/HBF/LECHNER
Wien - Die Verlängerung des Wartungsvertrages für die Draken-Abfangjäger ist nach wie vor offen, bestätigte der stellvertretende Generalsstabschef Generalleutnant Wolfgang Spinka der APA am Montag einen entsprechenden Bericht der "Presse" (Dienstag-Ausgabe). Dass daher ab 1. Jänner keine Luftraumüberwachung mehr zur Verfügung stehe, sei aber ein "Blödsinn". Fürs erste könnten die Luftstreitkräfte ohne Unterstützung agieren. Und im Jänner sollte dann eine neue Vereinbarung mit den Schweden fixiert sein, hofft er.

Der bestehende Unterstützungsvertrag mit dem schwedischen Verteidigungsministerium datiert aus dem Jahr 1998 und läuft Ende 2003 aus. Eingeräumt wurde das Anrecht auf eine Verlängerung bis Ende 2005. Eine derartige Vereinbarung müsse bis Ende Juni 2003 beantragt und direkt zwischen den zuständigen Stellen in Österreich und der Firma Aerotech Telub abgeschlossen werden, heißt es darin.

Bemühungen seit Juni

Um eine derartige Vereinbarung bemühen sich die österreichischen Militärs nun seit Juni. Zu einem Abschluss ist es aber nicht gekommen. Laut Spinka, der die entsprechenden Verhandlungen führt, liegt auch noch kein konkret beziffertes Angebot vor.

Dass diese Verzögerung auf Zurückhaltung der schwedischen Verhandlungspartner zurückzuführen sei, weil sie mit dem Gripen bei der Neubeschaffung der Abfangjäger nicht zum Zug gekommen sind, wies der General zurück: "Es gibt keinen Hinweis, dass uns die die Freundschaft aufkündigen."

Noch kein neuer Vertrag am Tisch

Fakt sei jedenfalls, dass es noch keinen neuen Vertrag gebe. Man müsse die Luftraumüberwachung deshalb aber nicht per 1. Jänner einstellen, "zunächst passiert gar nichts".

Für längere Zeit werde es ohne industrielle Unterstützung aber nicht gehen, spätestens im Februar oder März werde entsprechender Bedarf bestehen. Für manche Teile habe das Bundesheer die "Endbevorratung" für den Rest der Draken-Lebensdauer zwar abgeschlossen. Dennoch werde, etwa für das Fahrwerk, Unterstützung bis zum Ende des Draken-Betriebs, die Rede ist von Ende 2005, nötig sein.

Spinka hofft nun, bis Jänner kommenden Jahres einen Vertragstext so weit ausverhandelt zu haben, dass er dem Finanzminister zur Genehmigung vorgelegt werden kann.

Eine Frage der Leistungen

Geklärt werden müsse auf schwedischer Seite, wie jene Leistungen beziffert werden, die seitens der zuständigen Stellen des dortigen Verteidigungsministeriums bisher mit erledigt wurden. Die entsprechenden Dienststellen und Ersatzteillager, die neben dem Draken auch für zwei weitere Flugzeugtypen zuständig waren, sollen nun aber aufgelassen werden. Die Frage ist nun, welche Leistungen plausibel verrechnet werden können, so Spinka.

Lücke bis zu ersten Eurofightern

Die ersten österreichischen Eurofighter als Nachfolger der Draken sollen 2007 geliefert werden. Um die Lücke zwischen den beiden Typen zu schließen, wird ein so genanntes "Einstiegspaket" nötig sein. Dafür sollen voraussichtlich sechs Eurofighter aus Großbritannien, eventuell auch aus Spanien, geleast werden. Die Ausbildung der Piloten wird vermutlich auf zwei deutschen Doppelsitzer-Jets abgewickelt, die aber nicht in Österreich, sondern am deutschen Luftwaffenstützpunkt Laage stationiert werden. (APA)