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Foto: APA/EPA/Rolex Dela Pena
Bagdad/Neu-Delhi - Als Reaktion auf die Massenaustritte aus der irakischen Armee hat die US-Zivilverwaltung die Gehälter der irakischen Sicherheitskräfte durch eine "Risikozulage" deutlich aufgestockt. "Die irakischen Sicherheitskräfte stehen im Kampf gegen die Terroristen in der ersten Reihe", erklärte US-Zivilverwalter Paul Bremer am Dienstag in Bagdad. Deshalb sei es "nur gerecht", wenn sie für "die wachsende Gefahr" entschädigt würden. Die Prämien seien der Aufgabe entsprechend, nicht nach Dienstgraden gestaffelt.

Soldaten hatten wegen geringer Gehälter Dienst quittiert

Demnach sollen Polizisten, Zollbeamte und Gefängniswärter eine Zulage von 80 Dollar (64,3 Euro) im Monat erhalten. Soldaten und Zivilschutzbeamte sollen 75 Dollar zusätzlich bekommen, Beamte zur Überwachung von Infrastruktureinrichtungen erhalten eine Prämie von 60 Dollar.

Für viele Sicherheitskräfte wird sich der Lohn damit mehr als verdoppeln: Irakische Soldaten verdienten bisher etwa 60 Dollar im Monat. Vor allem wegen ihrer geringen Gehälter hatten bis Anfang Dezember bereits etwa 300 der 700 Soldaten des ersten irakischen Bataillons seit dem Sturz des Ex-Präsidenten Saddam Hussein den Dienst quittiert.

Indien soll Ausbildung irakischer Soldaten und Polizisten übernehmen

Die US-Regierung hat Indien nach einem Zeitungsbericht um die Ausbildung von irakischen Soldaten und Polizisten gebeten. Eine indische Delegation hätte Bagdad bereits besuchen sollen, die Reise sei aber wegen der Gefangennahme des früheren irakischen Diktators Saddam Hussein verschoben worden, berichtete "The Hindu" am Dienstag unter Berufung auf Diplomaten.

Dem Zeitungsbericht zufolge wird die US-Regierung ihre Forderung nach einer Entsendung von mindestens 17.000 indischen Soldaten in den Irak nicht erneuern. Die Regierung in Neu-Delhi hatte es bereits abgelehnt, die von den USA und Großbritannien geführten so genannten Koalitionstruppen im Irak zu verstärken. (APA/dpa)