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Franz Gsell war im Januar dieses Jahres in seinem Haus niedergeschlagen worden und Ende März an den Folgen der dabei erlittenen Verletzungen gestorben. Ermittler hatten Tatjana Gsell monatelang indirekt für den Tod verantwortlich gemacht.

Foto: REUTERS/Thomas Langer
Nürnberg - Tatjana Gsell, die 32-jährige Witwe des getöteten Nürnberger Schönheitschirurgen Franz Gsell, kann die Erbschaft ihres nach einem mysteriösen Überfall gestorbenen Mannes antreten. Das Nachlassgericht habe den Erbschein unterzeichnet, er werde in den nächsten Tagen der Witwe zugestellt, teilte ein Nürnberger Justizsprecher mit. Franz Gsell war 76-jährig nach einem Überfall im Jänner 2003 den Folgen seiner Verletzungen erlegen. Er hatte seine Ehefrau als Alleinerbin seines Vermögens eingesetzt, das hauptsächlich aus der 1,8 Millionen Euro teuren Villa in Nürnberg bestehen soll. Vorwürfe

Die 32-Jährige könne damit aller Voraussicht nach schon im Jänner über das Vermögen verfügen, fügte der Sprecher hinzu. "Das Gericht hat extra noch einmal die Akten des Strafverfahrens Gsell kommen lassen. Man hat aber nichts gefunden, was gegen die Ausstellung des Erbscheins spricht", sagte der Gerichtssprecher.

Ermittler hatten Tatjana Gsell monatelang indirekt für den Tod ihres Mannes verantwortlich gemacht. Sie hatten ihr vorgeworfen, Mitglieder einer Autoschieberbande zum Überfall auf Franz Gsell in der gemeinsamen Villa angestiftet zu haben. Sie sollten dabei ihre dort abgestellte Luxus-Limousine rauben und sie nach Osteuropa verschieben. Dafür sollte sie - neben der Versicherungssumme - rund 30.000 Euro erhalten. Als der Verdacht auf versuchten Versicherungsbetrug zusammenschrumpfte, wurde Gsell Ende Oktober aus der Untersuchungshaft entlassen. (APA/dpa)