Der spanische Telekomkonzern Telefonica hat mit dem heute bekannt gegebenen Verkauf ihrer UMTS-Lizenz an die österreichische Mobilkom Austria ihren Rückzug aus Österreich abgeschlossen. Telefonica hatte im Februar 1999 den Festnetzpionier European Telecom (ET) in Österreich übernommen und damit ihr Geschäft hier zu Lande gestartet.

Drei Jahre

Statt dem bisherigen Fokus auf Geschäftskunden wollte ET künftig auch Privatkunden angesprechen. Gut drei Jahre später verkaufte Telefonica die ET jedoch wieder an den irischen Telekombetreiber eTel. Zu dieser Zeit hatte Telefonica bereits eine UMTS-Lizenz zum Preis von 117 Millionen Euro ersteigert.

Für UMTS-Tochter 3G Mobile wurde von der UTA der damalige Geschäftsführer Kurt Lüscher abgeworben, in der Wiener Zentrale gaben sich zeitgleich spanische Experten die Klinke in die Hand. Doch schon bald fiel auf, dass zahlreiche abgeworbene Mitarbeiter sich wieder um neue Jobs umblickten, der Schweizer Lüscher selbst betreute Österreich nach einiger Zeit nur noch von der Schweizer Telefonica-Niederlassung aus.

Spuren

Die Telekomkrise hatte auch bei Telefonica ihre Spuren hinterlassen. Zusätzlich hatte das umfangreiche Engagement in Südamerika schwer unter der argentinischen Finanzkrise sowie ihrer Auswirkungen auf die Nachbarstaaten zu leiden. So betrug der Nettoverlust der MobilfunksparteTelefonica Moviles im Jahr 2002 rund 3,7 Milliarden Euro.

Anfang vom Ende

Im Februar 2003 gab das Unternehmen dann den Rückzug aus dem österreichischen UMTS-Geschäft bekannt, offiziell gab man sich aber zuversichtlich, die Lizenz zu einem guten Preis weiterverkaufen zu können. Da sich aber in Österreich bisher kaum jemand für UMTS interessierte, hatten die Mitbewerber auch keine Eile, ihre eigenen Freuquenzbänder zu erweitern.

In letzter Minute

Zuletzt drängte aber die Zeit für Telefonica, schließlich hätte sie bis Jahresende 25 Prozent der Bevölkerung mit UMTS-Diensten abdecken müssen - oder die Lizenz kostenlos an die Regulierungsbehörde zurück zu geben. Nun hat Telefonica in letzter Minute mit der Mobilkom Austria einen Käufer für die Frequenzen gefunden. Wieviel der heimische Marktführer dafür zahlte, wurde offiziell nicht bekannt gegeben. (APA)