Mit 210 Millionen Dollar dotiert
Insgesamt ist der im Jahr 2001 in Washington geschnürten Entschädigungspaket vorgesehene Topf mit 210 Mio. Dollar dotiert. Ausgezahlt wird zur Hälfte nach dem Forderungsverfahren (Auszahlung nach Höhe der Forderung, Einzelauszahlung gedeckelt mit zwei Mio. Dollar, Anm.), zur Hälfte nach dem Billigkeitsverfahren (die zur Verfügung stehende Summe wird durch die Anzahl der genehmigten Anträge dividiert, Anm.).
Auszahlungen im Ausmaß von 289 Mio. Euro sind dagegen in den vergangenen Jahren bereits aus anderen Titeln erfolgt, zog Khol am Dienstag eine positive Bilanz. Einerseits ist dies der 1995 anlässlich des 50. Jahrestages der Errichtung der Zweiten Republik eingerichtete Nationalfonds. Dieser zeitlich nicht begrenzte Fonds zahlte und zahlt als "besondere Geste" an Opfer des Nationalsozialismus einen Betrag von 5.100 Euro aus. 27.751 Mal wurde dieser Betrag bereits überwiesen.
Ebenfalls über den Nationalfonds abgewickelt wird die im Washingtoner Paket enthaltene pauschalierte Abgeltung von entzogenen Mietrechten, Hausrat und persönlichen Wertgegenständen in Höhe von 7.000 Dollar. Hier wurden insgesamt 19.418 Anträge positiv entschieden.
Die bei den Arbeiten des Fonds angesammelten tausenden von Akten mit Fragebögen und Dokumenten sollen übrigens Eingang in ein Archiv finden, das auch wissenschaftlich aufgearbeitet werden soll, kündigten Khol und Lessing an. Das Archiv soll im Keller des Palais Epstein, das künftig dem Parlament als Bürohaus dient, untergebracht und damit ein wenig dem Wunsch des Leiters des Jewish Welcome Service, Leon Zelman, entsprochen werden, aus dem Palais ein Haus der Zeitgeschichte zu machen, so Khol.
Khol will sich für Synagoge Baden einsetzen