Zagreb - Kroatiens neue Regierung unter Ivo Sanader ist am Dienstag vom Parlament (Sabor) in Zagreb mit 88 von 152 Abgeordneten bestätigt worden. Als Hauptziele nannte der neue Premier und Chef der rechtsnationalen Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) die wirtschaftliche und soziale Stabilisierung und den Beitritt Kroatiens zu EU und Nato bis Ende 2007. Sadaner kündigte auch Erleichterungen im Steuersystem und eine neue Privatisierungsstrategie an.

Mit Vizepremier und Sozialminister Andrija Hebrang sowie Außenminister Miomir Zuzul sitzen auch zwei frühere enge Vertraute des 1999 verstorbenen Staatspräsidenten Franjo Tudjman im Kabinett. Neben der HDZ ist an der Regierung nur das Demokratische Zentrum (DC) in der Person von Justizministerin Vesna Skare Ozbolt beteiligt. Skare Ozbolt hat jüngst Exaußenminister Mate Granic im DC-Vorsitz abgelöst, Granic wurde Ehrenpräsident. Minister für Wissenschaft, Bildung und Sport ist der parteiunabhängige Professor Dragan Primorac.

Parlamentarisch wird Sanader auch von der an der bisherigen Koalition beteiligten Bauernpartei (HSS) unterstützt. Seinen Plan, die als rechtsextrem eingestufte "Partei des Rechts" (HSP) in die Regierung zu holen, gab Sanader angesichts möglicher internationaler Komplikationen auf. (APA, red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24./25./26.12.2003)