Seattle/Seoul - Das Fleisch eines in den USA vermutlich an BSE erkrankten Rindes ist möglicherweise schon gegessen worden. Dies hat der stellvertretende Direktor der Landwirtschaftsbehörde im US-Bundesstaat Washington, Bill Brookerson, am gestrigen Dienstag (Ortszeit) gegenüber Journalisten eingeräumt. Auf die Frage, ob das Fleisch der Kuh schon konsumiert worden sei, antwortete Brookerson bei einer Pressekonferenz in Seattle: "Das ist möglich."

Die US-Behörden hatten zuvor bekanntgegeben, dass bei einer Holsteiner Kuh im Bundesstaat Washington der Verdacht auf BSE festgestellt worden sei.

Asiatische Staaten verhängen Importstopp

Indes hat nach Japan auch Südkorea vorübergehend die Einfuhr von Rindfleisch aus den USA gestoppt. Zwei Drittel des südkoreanischen Rindfleischbedarfs zwischen Jänner und Oktober deckten Importe aus den USA - es waren fast 209.000 Tonnen. Dagegen erklärte die kanadische Regierung, dass sie zunächst kein Importverbot verhängen werde. Man wolle die weiteren Tests im BSE-Fall abwarten. Im vergangenen Jahr umfasste der gesamte US-Export von Rindfleisch offiziellen Angaben zufolge 3,2 Milliarden Dollar (2,58 Mrd. Euro).

Das US-Agrarministerium erwägt Ministeriumskreisen zufolge eine freiwillige Rückrufaktion. "Sobald wir die nötigen Informationen haben, werden wir einen Rückruf einleiten", hieß es. "Der Rückruf hänge davon ab, wie viele Tagesproduktionen betroffen sein könnten und wie das Produkt vermischt wurde."

Japan verhängt Einfuhrstopp für Rindfleisch Als Reaktion auf den ersten BSE-Verdachtsfall in den USA hat Japan ein vorläufiges Einfuhrverbot für US-Rindfleisch verhängt. Ein Regierungsvertreter sagte am Mittwoch in Tokio, der Einfuhrstopp gelte, bis neue Informationen über den Fall bekannt seien.

Nach Angaben des US-Fleischexportverbands ist Japan der größte Exportmarkt für Rindfleisch aus den USA, vor Mexiko, Kanada, Südkorea und Hongkong. Im vergangenen Jahr gingen demnach 32 Prozent der Exporte nach Japan. (APA/Reuters)