Belgrad - Der Prozess, der seit Montag vor einem Belgrader
Spezialgericht gegen die mutmaßlichen Mörder und Drahtzieher des
Anschlags auf den serbischen Regierungschef Zoran Djindjic läuft, ist
heute, Donnerstag, auf unbestimmte Zeit unterbrochen worden. Der
Senatsvorsitzende, Richter Marko Kljajevic, fällte diesen Beschluss,
nachdem bei der heutigen Verhandlung das Geständnis des mutmaßlichen
Todesschützen Zvezdan Jovanovic "Zveki" verlesen wurde.
"Ich habe Zoran Djindjic liquidiert"
Jovanovic, Ex-Angehöriger der Spezialpolizeieinheit "Rote
Bartette", hatte den Angaben zufolge bei seiner Einvernahme durch die
Polizei am 7. April zugegeben, die Todesschüsse auf Djindjic
abgefeuert zu haben. "Ich habe Zoran Djindjic liquidiert", soll
Jovanovic ursprünglich nach seiner Festnahme gesagt haben.
Die Anwälte der Angeklagten setzten sich hingegen vehement dafür
ein, dass die Aussagen ihrer Mandanten gegenüber der Polizei nicht
als Beweisunterlagen eingeordnet werden. Sie erklärten, das
Geständnis sei ohne Pflichtverteidiger und damit rechtswidrig
erfolgt. Es sei "unlogisch, widersprüchlich und ungültig". (APA)
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