... Und das passierte auch heuer nicht. Alles war, wie es sein sollte: Das ZDF brachte zu weinseliger Zeit den Tränendrücker-Klassiker "Ist das Leben nicht schön?" mit James Stewart als geläutertem Selbstmörder. Schluchz.

Kabel 1 zeigte "Wir sind keine Engel", in dem Humphrey Bogart, Peter Ustinov und Aldo Ray sich schließlich doch als genau solche herausstellen. Seufz.

Auch wenn es einem nicht untergekommen ist, aber irgendwo muss auch "Eine total, total verrückte Welt" gelaufen sein. Jenes immergrüne Wettrennen mit Spencer Tracey um einen Koffer voller Geld, der unter einem "großen W" vergraben sein soll. Ohne diesen Film - kein Weihnachten!

Ein Festtagsklassiker - zumindest sollte es ein solcher sein - wurde jedoch nicht gezeigt. Ein Film über zwei Brüder im Volksschulalter, die von einem dritten, gar schrecklichen Rabauken permanent gequält werden. Die beiden stecken wie gestopfte Gänse in ihren Overalls, was die Fluchtmöglichkeiten vor ihrem Peiniger nicht gerade fördert. Einer von ihnen wird schließlich von diesem gezwungen, mit seiner Zunge einen gefrorenen Fahnenmasten abzuschlecken - und friert natürlich fest: Bruha!

Ein wunderbarer Kinderfilm der etwas anderen Art: subversiv, bösartig und liebevoll zu gleich. Allein, um den im Programm zu finden, müsste man wenigstens wissen, wie er heißt. Weiß das jemand? (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 27./28.12.2003)