John von Neumann
Der Universalist Johann Ludwig Neumann von Margitta wurde am 28. Dezember 1903 in Budapest als Sohn des jüdischen Bankiers Max Neumann geboren. Nach dem Besuch des deutschsprachigen Luther-Gymnasium, zusammen mit Edvard Teller und Leo Szilard, entdeckte Neumann seine Liebe zur Mathematik. Als 18-Jährige verfasste er seine erste wissenschaftliche Arbeit "Über die Lage von Nullstellen gewisser Minimalpolynome". Trotz seiner mathematischen Begeisterung studierte Neumann auf Wunsch seiner Familie, Chemie, zunächst in Berlin und später in Zürich, eher er 1926 mit einer grundlegenden Arbeit zur Mengentheorie in Budapest promovierte. In den folgenden Jahren schrieb Neumann zahlreiche mathematische Arbeiten, so etwa zur Quantenphysik ("Mathematische Grundlagen der Quantenmechanik", 1929), zur Gruppentheorie und löste auch einen Teilaspekt die 5. Hilbertsche Aufgabe (David Hilbert hatte 23 ungelöste mathematische Probleme formuliert).
Der Computerpionier
Noch vor Beginn der NS-Herrschaft in Deutschland wurde Neumann Gastprofessor an der US-amerikanischen Princeton Universität. Später erhielt er auch eine reguläre Professur. Während dieser Zeit entwickelte der Mathematiker die Grundlagen der Rings of Operators weiter. Diese gingen später als Von-Neumann-Algebra in Geschichte der Mathematik ein. Historiker halten es für wahrscheinlich, dass ein Zusammentreffen mit dem jungen Alan Turing, das Interesse für Rechenmaschinen bei Neumann weckte. So fasste er in seiner berühmten Schrift "First draft on a Report on the EDVAC" die Erkenntnisse seiner Kollegen zusammen und verbesserte dese. Neumann hatte zu diesem Zweck diverse mechanische und elektromechanische Rechner von Howard Aiken, George Stibitz und Jan Schilt und besonders das auf Röhren basierende Konzept des ENIAC von J. Presper Eckert, John Mauchly und Arthur Burks analysiert. Damals wurde auch das, später als Von-Neumann-Architektur bekannte, Konzept von der flexiblen Abspeicherung von Programmen entwickelt. Die Von-Neumann-Architektur meint heutzutage einen Prozessor mit gemeinsamem Instruktions- und Datencache. Im Unterschied zur Harvard-Architektur mit getrenntem Speicher und getrennten Pfaden für Daten und Instruktionen.
Umstrittene Arbeit
Während des Zweiten Weltkriegs war Von Neumann an der Entwicklung der Atom- beziehungsweise Wasserstoffbombe mitbeteiligt und hatte mathematisch den Weg aufgezeigt, wie man eine derartige Bombe zur Explosion bringen konnte. Im Gegensatz zu seinen "Schicksalsgenossen" Leo Szilard und Robert Oppenheimer, trat Neumann ebenso wie Edvard Teller für den Einsatz einer Atombombe auf und auch nach dem Krieg sah Neumann seine Entwicklung als wichtiges Kriegsinstrument. John von Neumann arbeitete später als Berater bei IBM, bei RAND und der Atomic Energy Commission. Von Neumann verstarb am 8. Februar 1957 mit 54 Jahren an Krebs.
Linus Torvalds
Ebenfalls am 28. Dezember feiert der Linux-Begründer Linus Torvalds seinen Geburtstag. Torvalds kam im Jahr 1969 im finnischen Helsinki auf die Welt. Seine Muttersprache ist allerdings Schwedisch (bekanntlich findet sich in Finnland eine starke schwedische Minderheit). Inspiriert vom Betriebssystem MINIX und dem aufkommenden GNU Projekt gab Linus Benedict Torvalds als 21-jähriger Informatik-Student an der Universität von Helsinki am 25. August 1991 mit dem mittlerweile berühmten Foreneintrag (siehe unten) den Startschuss für die Entwicklung von Linux. Das Posting an die MINIX Newsgroup lautete damals:
Bier trinken und schießen
Wie es auf der inoffiziellen Linus Torvalds FAQ-Webseite heißt, lebt Torvalds seit 1997 mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Santa Clara, Kalifornien, fährt einen BMW Z3, trinkt gerne Bier (vor allem Guinness) und schießt hin und wieder gerne mit der Pistole herum (hoffentlich nur auf Scheiben) - allerdings, so versichert die Webseite schießt er nie wenn er getrunken hat. Torvalds arbeitet immer noch an er Weiterentwicklung des Linux-Kernels mit. Vor kurzem wurde erst die Version 2.6 veröffentlicht.(grex) 1991aug25.205708.9541@klaava.helsinki.fi>