13-mal musste die Polizei laut Kriminalstatistik heuer ausrücken, um in vorsätzlichen Tötungsdelikten zu ermitteln. Ernst Geiger, Leiter der Kriminaldirektion 1, kann sich nicht erinnern, in seiner Laufbahn auf diesem Sektor jemals so wenig zu tun gehabt zu haben. "2003 gab es fast nur Beziehungsmorde. Sexualmorde oder Gewalttaten zwischen Kriminellen hatten wir überhaupt nicht." Wirklich erklären kann er sich den Rückgang aber nicht. Im Jahr davor hatte es noch 24 Bluttaten gegeben.
München schneidet besser ab
Statistisch gesehen kamen damit heuer auf 100.000 Einwohner nur 0,84 Morde - was unter den Millionenmetropolen Weltrekord bedeuten dürfte. Einzig die bayerische Hauptstadt München kam im Jahr 2002 auf diesen Schnitt.
Anders dagegen Berlin: Zwischen Jänner und Oktober diesen Jahres kamen dort auf 3,39 Millionen Einwohner 176 Morde, der Hunderttausender-Schnitt liegt dort bei 5,19. Etwas sicherer ist es da in London: Bis Oktober kam die Stadt von Jack the Ripper auf eine Mordrate von 2,42.
Japans Hauptstadt Tokio liegt mit einem Wert von 1,56 zwar auch schlechter als Wien. Allerdings leben dort so viele Menschen wie in ganz Österreich, und in dieser Relation steigt Tokio mit 125 Morden im Jahr 2002 besser aus als die Alpenrepublik: Hierzulande gab es nämlich bis Ende November schon 137 Mal Mordalarm bei Gendarmerie und Polizei.
Blickt man im Metropolenvergleich über den großen Teich, fällt das Ergebnis für Wien und Österreich dagegen wieder blendend aus. In New York, das etwas mehr Einwohner als Österreich hat, wurden laut FBI im Vorjahr 587 Menschen Opfer von Mord und Totschlag - ein Durchschnittswert von 7,26.