Frankfurt/Main - Fliegen wird nach Einschätzung von Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber günstiger. "Der Wettbewerb im Luftverkehr ist so intensiv, dass fliegen eher billiger wird", sagte der Manager der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Um wieder Gewinne zu erwirtschaften, steigere die Lufthansa daher ihre Effizienz und senke die Kosten. "Jeder vergeudete Euro tut weh, jede Minute Wartezeit am Flughafen wegen der fehlenden Runway an unserem Drehkreuz Frankfurt tut weh."

Es sei für die Lufthansa entscheidend, dass Unternehmen Investitionen tätigen. "Für unsere Erträge ist es wichtig, ob die deutsche Industrie im Ausland investiert oder Ausländer in Deutschland investieren und so Passagieraufkommen generieren." Derzeit fehle es an Geschäftsreisenden. Nach dem Vorbild des Autokonzerns DaimlerChrysler, der vom smart bis zum Maybach eine ganze Bandbreite an Produkten herstellt, habe sich die Lufthansa zum Vollsortimenter entwickelt. Über exklusive Jet-Services bis zum Charter- oder Billigflug werde alles geboten.

Ausbau des Frankfurter Flughafens

Für die Kritik am Ausbau des Frankfurter Flughafens zeigte Mayrhuber kein Verständnis. Der gegenwärtige Zustand sei nicht umweltgerecht. "Zur Zeit fliegen unsere Flugzeuge lange Warteschleifen über Frankfurt und verbrennen sinnlos Treibstoff." Wenn die Landebahn nicht in Deutschland gebaut werde, komme ein anderer Flughafen zum Zug: "Der Standort Deutschland ist im europäischen Luftverkehr austauschbar."

Die Lufthansa-Beteiligung Thomas Cook soll nach Mayrhubers Worten nicht aufgespalten werden, sondern weiter als integrierter Tourismuskonzern auftreten. "Thomas Cook bleibt Thomas Cook", meinte der Manager.(APA/dpa)