Nach offiziellen Angaben aus Teheran sind bei den schweren Erdstößen am Freitagmorgen mindestens 20.000 Menschen ums Leben gekommen. Der Bürgermeister der Provinzhauptstadt Kerman, Akbar Alawi, rechnete mit bis zu doppelt so vielen Toten.
Österreicher gerettet
Die iranische Zentrale für Naturkatastrophen erklärte hingegen, dass die Opferzahl deutlich niedriger sei. Rund 1000 Verschüttete seien lebend geborgen worden. Sie seien mit Hunden beziehungsweise Schallortungsgeräten aufgespürt worden. Unter den Geretteten befindet sich auch der 22-jährige Student Hanno R. aus Österreich. Der junge Mann, der seit vier Wochen im Iran unterwegs war und auf dem Landweg nach Indien weiter wollte, befand sich zum Zeitpunkt des Bebens in seinem Hotel. "Alles ist zusammengebrochen", erinnert sich Hanno. DER STANDARD traf den Studenten am Sonntag in Isfahan in einem Spital, wo er medizinisch versorgt wurde.
Hanno R. erlitt eine schwere Beinverletzung, wird aber nach Auskunft der Ärzte wieder völlig gesund werden. Nach dem Einsturz des Hotels sei er vier Stunden unter den Trümmern begraben gewesen, bevor er geborgen worden sei. Nach Angaben des Österreichers hatte es in der Nacht vor den schweren Erdstößen zwei kleinere Beben gegeben. Wem er seine Rettung verdanke, wisse er nicht, so R., er sei kurz nach seiner Entdeckung bewusstlos geworden und erst im Spital wieder aufgewacht.
Neben iranischen Einheiten waren in der Katastrophenregion Rettungsteams aus 21 Staaten im Einsatz, darunter auch 120 Helfer des österreichischen Bundesheeres sowie Angehörige der Bergrettung.