Moskau - Ein russischer Nuklearwissenschaftler ist nach fast drei Jahren in Untersuchungshaft vom Vorwurf der Spionage für China freigesprochen worden. Die Anklage gegen den Thermophysiker Walentin Danilow von der Universität Krasnojarsk sei in keinem Punkt haltbar, urteilte ein Geschworenengericht in der sibirischen Stadt am Montag. Die Staatsanwaltschaft kündigte Einspruch gegen das Urteil an.

Danilow hatte einer chinesischen Firma eine Anlage geliefert, mit der sich die Vernichtung von Satelliten im Weltraum testen ließ. Im Februar 2001 nahm ihn der russische Inlandsgeheimdienst FSB wegen der angeblichen Weitergabe von Staatsgeheimnissen fest.

Bürgerrechtler in Russland beklagen, dass die Spionagevorwürfe des FSB oft unberechtigt seien. Allein die langen Ermittlungsverfahren sollten Wissenschaftler einschüchtern. "Die Welt braucht Hochtechnologie, aber es kann so weit kommen, dass Wissenschaftler solche Projekte aus Angst vor Verhaftung gar nicht erst beginnen", kritisierte Danilows Kollege Eduard Krugljakow von der Universität Krasnojarsk. (APA/dpa)