Hannover - Intel hat mit der Einführung des Direct Rambus ein im PC-Bereich völlig neues Speicherkonzept eingeführt. Angesichts der immensen Kosten fallen die Vorteile des neuen Speichersystems im Vergleich zu herkömmlichen synchronen Speicherchips jedoch recht bescheiden aus, berichtet das Computermagazin c't in seiner aktuellen Ausgabe 3/00. Ausbremsen Die Steigerung der Taktraten und der Rechengeschwindigkeit bei aktuellen Prozessoren hat dazu geführt, dass auch an sich sehr schnelle Speicher nach PC100- oder PC133-Standard moderne Prozessoren ausbremsen können. Die Zugriffsgeschwindigkeit auf den Hauptspeicher spielt immer noch eine wichtige Rolle bei der Leistungsfähigkeit eines Computersystems. Unter Umständen kann ein Prozessor nicht so schnell auf die Daten zugreifen, wie er sie verarbeiten kann, und legt Zwangspausen ein statt zu rechnen. Der neue Direct-Rambus-Speicher soll nun Computer beschleunigen. Mit raffiniertem, patentiertem Konzept bietet der Direct Rambus sehr hohe Übertragungsraten. Die zusätzliche Komplexität, die dem Rambus eigen ist, macht Handhabung und Ausbau des PC jedoch nicht leichter. Erhebliche Mehrausgaben Für Anwender stellt sich die Frage, ob sich die erheblichen Mehrausgaben lohnen. Denn das neue Speicherkonzept ist extrem teuer. Wegen der aufwändigen Fertigung sowie der hohen Investitionskosten der Chip- und Modulhersteller in neue Herstellungs- und Prüfgeräte wird der Preisverfall für den Direct Rambus noch auf sich warten lassen. Die altgedienten PC100-Module stehen bei dem ganzen Wirbel um die neuen Speicherchips gar nicht so schlecht da. "Den heute überall preiswert erhältlichen Speicherriegeln wird noch ein längeres Leben beschieden sein, als mancher Marketing-Stratege glauben möchte", erklärt c't-Redakteur Christof Windeck. (red)