Rom - Die italienische Regierung und die Gewerkschaften haben sich nach langwierigen Verhandlungen in der Nacht auf Dienstag darüber geeinigt, die geplanten Entlassungen bei der Fluggesellschaft Alitalia ein Monat lang auszusetzen, bis die Verhandlungen um den Sanierungsplan der Airline abgeschlossen sein werden. Die Fluglinie will im Rahmen ihres von den Gewerkschaften scharf kritisierten Sanierungsplans 2004/2006 etwa 2.700 Stellen streichen. "Man kann unter dem Damoklesschwert einer Entlassungswelle über den Sanierungsplan nicht verhandeln", hatte der Chef des Gewerkschaftsverbands CGIL, Sergio Epifani, vor Beginn der Gespräche in Rom betont.

Die Gewerkschaften erreichten außerdem eine Zusage, dass die Regierung ab Jänner die Gehälter des Alitalia-Personals an die Inflation anpassen werde. Die Gehälter waren bereits 2002 und 2003 eingefroren worden. "Die Probleme sind nicht gelöst, doch jetzt gibt es die Voraussetzungen für eine Neuaufnahme der Verhandlungen um die Zukunft von Alitalia", sagte der Chef des Gewerkschaftsverbands CISL, Savino Pezzotta.

Das römische Schatzministerium - und damit der Staat - ist noch Mehrheitsaktionär an der Fluggesellschaft. Gegen den Sanierungsplan der finanziell angeschlagenen Airline hatte es in den vergangenen Wochen mehrere Protestaktionen des Alitalia-Personals gegeben, die den italienischen Flugverkehr schwer belastet hatten.(APA)