Feuergefecht
Die Soldaten rückten am Morgen in die Altstadt von Nablus vor und durchsuchten Häuser nach Extremisten. Ein Militärsprecher erklärte, in der Stadt seien nach wie vor Terroristen aktiv. Ein Verdächtiger sei in der Nacht auf Dienstag festgenommen worden. Die Soldaten lieferten sich ein Feuergefecht mit mutmaßlichen palästinensischen Extremisten und verhängten eine Ausgehsperre, wie Augenzeugen mitteilten. Rund 40.000 Bewohner saßen in ihren Häusern fest. Verletzt wurde offenbar niemand.
Kurz nach Rückzug
Die Truppen hatten sich erst am Montag nach einer zweiwöchigen Militäraktion wieder aus dem 150.000 Einwohner zählenden Nablus zurückgezogen, das sie als Zentrum terroristischer Aktivität bezeichnen. Während der Offensive, die sich auf das Flüchtlingslager Balata konzentrierte, wurden Dutzende Verdächtige festgenommen.
Sperrzaun soll korrigiert werden
Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete unterdessen am Dienstag, der Verlauf des umstrittenen Sperrzauns solle im Bereich Kalkilia und nördlich von Tulkarem korrigiert werden.
Die Stadt Kalkilia war von der Anlage praktisch vollständig eingekreist worden. Palästinenser sprachen von einem "riesigen Gefängnis". Nun solle der Zaun so verlaufen, dass ein östlicher Zugang zu der Stadt vom Westjordanland aus geschaffen wird, hieß es in dem Bericht. Im Bereich des Dorfes Baka el Sharkia soll der Zaun nach Westen verschoben werden, damit er - wie von den Palästinensern gefordert - näher an der Grenze von 1967 liegt.
Den Haag soll sich mit Sperranlagen beschäftigen
Die UNO-Vollversammlung hatte Anfang Dezember beschlossen, die Frage der Sperranlage vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag zu bringen. Der palästinensische Minister für Verhandlungen mit Israel, Saeb Erekat, nannte die geplanten Veränderungen am Dienstag "bedeutungslos". Die Palästinenser kritisieren die Sperranlage, weil sie zu großen Teilen auf palästinensischem Gebiet verläuft. Die von Israel angekündigte Räumung von vier Siedlungsaußenposten nannte Erekat vor Journalisten in Ramallah eine "Public Relations-Übung". Erekat warnte auch, Aktionen wie in Nablus schadeten den Bemühungen um eine Wiederaufnahme des Friedensprozesses, weil sie "mehr Komplikationen und eine weitere Verschlechterung der Lage" bedeuteten.
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