Hauptstadt überfüllt
Etwa 400.000 Liberianer leben derzeit in Lagern in Guinea, Sierra Leone und Cote d'Ivoire. Sie müssen weiterhin auf ihre Rückkehr warten, so der UN-Experte Mohamed Siryon: Erst wenn die Soldaten die Lage im ganzen Land unter Kontrolle gebracht haben, könne man mit der Repatriierung beginnen. Wer schon aus den Nachbarstaaten zurückgekehrt ist, wartet in Monrovia auf die Weiterreise: In der überfüllten Hauptstadt lebt mittlerweile ein Drittel der Bevölkerung.
Erste Vorstöße ins Landesinnere
Indessen stießen die UN-Friedenstruppen am vergangenen Samstag das erste Mal ins Landesinnere vor: 250 pakistanische UN-Soldaten nahmen mit Panzern einen Stützpunkt der Lurd-Rebellen (Liberians United for Reconciliation and Democracy) ein. Nun will der Leiter der UN-Mission in Liberia (UNMIL), General Daniel Opande, das Lurd-Hauptquartier einnehmen, das etwa 25 Kilometer weiter nördlich bei Tubmanburg liegt.
Entwaffnung eingestellt
Lurd und eine zweite Rebellengruppe, das "Movement for Democracy in Liberia" (Model), sind auch an der Regierung beteiligt, die interimistisch von Gyude Bryant geführt wird. Dennoch geht die Entwaffnung der etwa 40.000 Bürgerkriegskämpfer nur langsam voran. Im Dezember musste sie sogar eingestellt werden, nachdem es zu Ausschreitungen von Milizsoldaten gekommen war; ab 20. Jänner soll die Entwaffnung fortgesetzt werden.