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Ab Donnerstag müssen Brummis eine Maut-Box an Bord haben

Foto: APA/Neumayr
Wien - Die Einhebung der Lkw-Maut in Österreich ist ohne Probleme angelaufen. Am gestrigen ersten "Maut-Tag" (1.1.2004) seien bereits rund 80.000 Mauttransaktionen durchgeführt worden. 99 Prozent aller mautpflichtigen Fahrzeuge - Lkw, Busse und schwere Campingwagen über 3,5 Tonnen - seien erfasst worden, 200 Mautpreller (davon 5 aus dem Ausland) habe man erwischt und angezeigt, bilanzierte der Chef des Mautbetreibers Europpass, Peter Newole, am Freitag vor Journalisten.

Beim Auftraggeber, der Autobahngesellschaft Asfinag, sieht man allerdings "noch keinen Grund zum Jubeln". Durch den Fenstertag seien relativ wenig Fahrzeuge unterwegs. Die "Nagelprobe" für das System werde erst in den ersten Wochen nach den Feiertagen ins Haus stehen, sagte Asfinag-Sprecher Marc Zimmermann auf APA-Anfrage. Ab 7. Jänner rechnet die Asfinag mit zwei Millionen Transaktionen pro Tag.

Staus erwartet

Europpass rechnet in diesen Tagen dann auch mit gröberen Staus vor den Vertriebsstellen für die Mautgeräte - die so genannten GO-Boxen. Derzeit ist immer noch erst die Hälfte aller mautpflichtigen Fahrzeuge mit GO-Boxen ausgestattet. Von den 81.000 inländischen Lkw und Bussen haben 75 Prozent ein Mautgerät, von den 290.000 ausländischen mautpflichtigen Fahrzeugen sind erst 120.000 gerüstet.

Im Durchschnitt zahlen Lkw und Busse auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen seit gestern, Donnerstag, abhängig nach der Zahl der Achsen zwischen 13 und 27 Cent je Kilometer. Wer keine GO-Box hat, muss eine Ersatzmaut von 220 Euro berappen. Zur Kontrolle ist seit Montag eine neue Exekutivtruppe der Asfinag mit rund 100 Maut-Sheriffs im Einsatz.

Ausländische Lkws

Wird ein ausländischer Lkw vor Verlassen des österreichischen Staatsgebietes nicht erwischt, werden seine Daten gespeichert. Wenn er dann wieder auf das österreichische Straßennetz kommt, wird ein Alarm ausgelöst, und der fragliche Lkw "bevorzugt aufgehalten".

Erhältlich sind die GO-Boxen für 5 Euro vor allem an Tankstellen, Raststätten, ÖAMTC-Servicestellen und Speditionsstandorten. In den ersten Wochen werden an viel befahrenen Transitstrecken auch vorübergehend noch zusätzliche Container für den Vertrieb aufgestellt. 250 Europpass-Vertriebsmitarbeiter sind außerdem derzeit mobil im Einsatz, um die Verkäufer an den Vertriebsstellen zu unterstützen.

Europpass hat in das österreichische Mautsystem bisher 290 Mio. Euro investiert. Im Gegenzug soll das Unternehmen für Errichtung und Betrieb des Mautsystems dem Vernehmen über 10 Jahre von der Asfinag 750 Mio. Euro erhalten.(APA)