Hamburg - Der Briefbombenanschlag auf EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und die versuchte Attacke auf den Chef der Europäischen Zentralbank, Claude Trichet, erinnern an frühere Anschläge dieser Art:

Im Oktober 2003 explodierte im Arbeitsministerium in Rom ein in einer Videokassette versteckter Sprengsatz. Wie bei früheren Anschlägen vor und nach dem G-8-Gipfel im Juli 2001 in Genua werden Anarcho-Gruppen als Absender vermutet.

Im vergangenen Mai detonierte in der Zentrale der nordirischen Protestanten-Partei UUP in Belfast eine an den Vorsitzenden David Trimble gerichtete Postsendung.

Im Oktober 2002 wurden bei einer Serie von Briefbombenanschlägen in Karachi (Pakistan) mehrere Menschen verletzt. Zu der Tat bekannten sich Moslemextremisten, die die Zusammenarbeit der Polizei mit den USA kritisierten.

Im Mai 2001 wurden acht Briefbomben in der tschechischen Hauptstadt Prag sichergestellt. Die Empfänger waren Manager eines Pleite gegangenen Bauherrenmodells. Ein junger Mann hatte beim Öffnen der Sendung mehrere Finger verloren.

Im September 2000 schickten vermutlich rassistische Skinheads explosive Post an Politiker, Homosexuelle und Menschenrechtler in Sao Paulo (Brasilien). Die Briefbomben wurden rechtzeitig entschärft.

Zwischen 1993 und 1996 verschickte der Österreicher Franz Fuchs eine Vielzahl von Brief- und Rohrbomben. Vier Menschen wurden dabei getötet. Ein weiteres Dutzend Menschen wurde verletzt, darunter der damalige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk, dem die linke Hand zerfetzt wurde. (APA/dpa)