Wien - Die Nationalratspräsidenten Andreas Khol (V) und Heinz Fischer (S) haben Simon Wiesenthal zu dessen Geburtstag gratuliert. "Wiesenthal ist einer der letzten bedeutenden Zeitzeugen des vergangenen Jahrhunderts, der sein Leben in den Dienst der Wahrheit und Gerechtigkeit gestellt hat und noch immer stellt", würdigte Khol das Wirken Wiesenthals. Er habe sich "nie dem Druck öffentlicher und veröffentlichter Meinung gebeugt und seine auf Grund fundierter Recherchen gewonnenen Überzeugungen vertreten, auch gegen massiven Widerstand". So habe Wiesenthal immer Kollektivschuld abgelehnt.

Fischer betonte, die Rolle Wiesenthals bei der Aufklärung von NS-Kriegsverbrechen sei nicht nur in Österreich, sondern weltweit anerkannt und ein Besuch im Simon Wiesenthal-Zentrum in Washington und auch Besuche in Israel unterstreichen das in eindrucksvoller Weise. "Besonders überzeugend und anerkennenswert ist die Grundidee, auf der Sie Ihre Arbeit aufgebaut haben und die kurz zusammengefasst lautet, dass es nicht um Rache geht, sondern um Gerechtigkeit. Diesem Motto kann ich mich voll und ganz anschließen", so Fischer an Wiesenthal.

Gratuliert hat auch die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Die Gesellschaft erinnerte daran, dass Wiesenthal ihre Tätigkeit fast drei Jahrzehnte lang begleitet und großherzig unterstützt habe. "Viele Menschen in Deutschland werden heute an Sie denken, weil Sie Ihre jahrzehntelange Arbeit für Gerechtigkeit, aber auch für Versöhnung dankbar erinnern", hieß es in einem Schreiben an den Jubilar. (APA)