Ein Beamter des Kriminalkommissariats Wien-Mitte sprach am Mittwoch von einem "tragischen Unfall", der offenbar durch "reine Abenteuerlust" und Leichtsinn ausgelöst worden sei. Das nass-kalte Wetter habe das Unglück begünstigt: "Bei solcher Witterung springt der Funke schon aus einem halben oder sogar einem Meter Entfernung noch über", meinte der Kriminalist. "Bei trockenem Wetter wäre die Gefahr vielleicht nicht ganz so groß gewesen." Das Erklimmen von Eisenbahnwaggons sei aber in jedem Fall ein großes Risiko, dessen sich abenteuerlustige Jugendliche allzu oft nicht bewusst seien, betonte der Kriminalist.
Knall
Die vier Freunde, die sich von Schule und Freizeit her kannten, waren gegen 21.30 Uhr auf das ÖBB-Gelände in der Leopoldstadt gekommen. Ninja sei plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, voraus gelaufen und, gefolgt von der 13-jährigen Julia P., auf das Dach eines Zementwaggons der slowakischen Staatsbahnen geklettert.
Die Burschen hörten einen lauten Knall und einen Lichtschein und mussten schließlich mit ansehen, wie die 15-Jährige in Flammen stand. Julia wurde zu Boden geschleudert. Sie erlitt laut Polizei Abschürfungen, Prellungen und einen - leichteren - Stromschlag. "Die Verletzungen des Mädchens sind nicht so schwer. Sie hat aber, wie die beiden 17-Jährigen, einen Schock", so der Kriminalist.