Eine chinesische Restaurantbesitzerin, einige Kinder und sonstige Unbeteiligte - das FBI hat sie auf Passagierlisten als Terrorverdächtige identifiziert und einige europäische Airlines zur Streichung von USA-Flügen gezwungen. Vornamen und Geburtsdaten fehlten übrigens auf den vom FBI übermittelten Listen. Eine Panne im zunehmend nervöser werdenden "Kampf gegen den Terror".

Gleichzeitig bereitet sich der Untersuchungsausschuss des US-Kongresses auf seine Hearings über den 11. September 2001 vor. Die Sicherheitsberaterin des Präsidenten, Condoleezza Rice, wird vorgeladen. Sie möchte aber nicht unter Eid und am liebsten ohne Öffentlichkeit aussagen. Mit Grund, denn es gibt Hinweise, dass im August Warnungen wegen eines Anschlags per Flugzeug ignoriert wurden.

Das kann passieren und sollte nicht zu Verschwörungstheorien Anlass geben. Das Tor wird ja immer erst dann ganz fest geschlossen, wenn die Kuh schon aus dem Stall entlaufen ist. Nur werden die Zumutungen der amerikanischen Behörden und des Homeland Security Office gegenüber dem Rest der Welt vor diesem Hintergrund immer schwerer erträglich und das Vertrauen in die Kompetenz wird nicht größer. (DER STANDARD, Printausgabe 3./4.1.2004)