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Foto: Reuters/Winkler, Montage: derStandard.at

Die Titanic-Verschwörung

Der Untergang der Titanic war ein von langer Hand geplanter Versicherungsbetrug. Das behaupten zumindest die zwei Autoren des Bandes Die Titanic-Verschwörung. Nicht die Titanic versank demnach 1912 im Atlantik, sondern ihr Schwesternschiff, die fast baugleiche Olympic, die im September 1911 kollidiert war und zur Reparatur eine Zeit lang neben der noch nicht fertig gestellten Titanic lag. Im Trockendock sollen die Namensschilder der beiden Schiffe vertauscht worden sein, und die notdürftig geflickte Olympic rückte statt der Titanic zu deren Jungfernfahrt aus. Der Untergang des Schiffes war eingeplant; die Versicherungssumme von einer Milliarde Pfund sollte laut Urheber dieser Theorie eingestrichen, die Passagiere sollten gerettet werden. Doch die Titanic, pardon, die Olympic sank zu schnell.

Die Bielefeld-Verschwörung

Bielefeld hat knapp 330.000 Einwohner, erstreckt sich über eine Fläche von 258 Quadratkilometer, hat sogar einen eigenen Internetauftritt und existiert trotzdem nicht: Hinter dieser Verschwörungstheorie steckt eine Gruppe, die grundsätzlich nur als "Sie" bezeichnet wird und der aufgefallen ist, dass in den Medien immer wieder von einer Stadt namens "Bielefeld" die Rede ist, dass aber niemand jemanden aus Bielefeld kannte, geschweige denn selbst schon einmal dort war. Google kennt ganze 622 Einträge zur so genannten Bielefeld-Verschwörung, kein Beweis, dass es die Stadt, aber ein Indiz, dass es zumindest die Verschwörung gibt.

Die Cholesterin-Lüge

Cholesterinsenkung ist ein Milliardengeschäft, sei es für Pharmafirmen, Ärzte oder die Margarineindustrie. Und zudem völlig unnötig, wie Professor Walter Hartenbach sagt. In seinem Buch Die Cholesterin-Lüge behauptet er, dass Arteriosklerose und Herzinfarkt nichts mit hohen Cholesterinwerten zu tun haben. Laut Spiegel ist Cholesterin ein "lebenswichtiger Bestandteil des Körpers und wird beispielsweise vom Gehirn in großen Mengen benötigt". Hartenbachs Anliegen ist es, den "Psychoterror der Cholesterin-Gegner" zu stoppen.

Bill Gates als Antichrist

Wenn man die Buchstaben des kompletten Namens von Bill Gates, also William Henfy Gates III., in ASCII-Zeichen umwandelt und die Zahlen umdreht, ergeben sie 666. Laut Offenbarung 13,18 soll das Biest, welches in den letzten Tagen vor der Apokalypse erscheinen wird, ebenfalls die Nummer 666 tragen. Bill Gates ist also der Antichrist, jener Unhold, der viele Menschen von ihrer christlichen Religion weg in die ewige Verdammnis führt. Ein Schicksal, das Bill Gates allerdings mit einigen Persönlichkeiten der Geschichte teilen muss, darunter Nero oder Martin Luther - und der Micky-Maus.

Stromausfälle

Von Mitte August des letzten Jahres an jagte ein Stromausfall den nächsten. Erst gingen in den USA die Lichter aus, dann unter anderem in Großbritannien, Dänemark, Italien und Griechenland. Die Häufung der Stromausfälle sorgte für Verwirrung, und in Deutschland fragte sich die Bild-Zeitung sogar, ob "dunkle Mächte ihre Muskeln spielen" ließen. Damit könnten einerseits Hacker gemeint sein, die in die Kontrollsysteme der Stromnetze eindringen, oder aber Viren, wie im Jänner 2003 als ein Slammer-Wurm die Überwachungssysteme im abgeschalteten amerikanischen Atomkraftwerk Davis-Besse lahm legte.

Sprachverschwörung Sprache als Mittel der Bewusstseinskontrolle wurde bereits von Philosophen wie Vico, Nietzsche oder Wittgenstein diskutiert. Dass aber die indo-europäischen Grammatiksysteme mit ihrer Neigung zu Generalisierungen sich regelrecht gegen uns verschworen haben, diese Überzeugung geht auf den Sprachwissenschafter Alfred Korzybski und Richard Bandler zurück, Letzterer ist der Entwickler des Neuro-Linguistic Programming (NLP). Robert Anton Wilson, Kultautor der Illuminatus-Romane, vertritt sie in seinem "Lexikon der Verschwörungstheorien": "Das Normale ist das, was niemand wirklich ist - eine Fiktion, die von unserer Sprachstruktur geschaffen wird." (hil/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3./4. 1. 2004)